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Center for Climate Change and Transformation - Forschungsbereich Transformation in Richtung klimagerechter Gesellschaften

Forschungsbereich Transformation in Richtung klimagerechter Gesellschaften

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Der Forschungsbereich "Transformation in Richtung klimagerechter Gesellschaften" hat folgende Ziele vor Augen: besser zu verstehen, welche sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Transformationsprozesse für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel erforderlich sind; zu untersuchen, wie diese Transformationsprozesse begleitet und gelenkt werden können; zu identifizieren, welche sozialen Innovationen auf lokaler und regionaler Ebene zu einer resilienten, klimaneutralen und nachhaltigen Gesellschaft beitragen können. Besonderes Augenmerk wird darauf gelegt, welche Effekte der Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel in sozialer, wirtschaftlicher, gesundheitlicher und anderer Hinsicht auf unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen haben und wie eine umfassende gesellschaftliche Transformation gerecht gestaltet werden kann.

Der Forschungsbereich umfasst drei Forschungslinien: Klima-Governance, transformative Praktiken sowie Klimagerechtigkeit und Gender.

Klima-Governance

Ein zentraler Aspekt der Governance des Klimawandels ist das Bestreben, Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels und zur Anpassung daran so zu gestalten, dass gesellschaftliche Probleme gelöst und gesellschaftliche Chancen geschaffen werden. Die Forschungslinie untersucht formelle und informelle Regeln, Regelsysteme, Institutionen, Akteursnetzwerke und übergreifenden Organisationsmodelle, die eine Transformation gezielt vorantreiben oder verhindern und die Gesellschaft in Richtung Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel lenken. Die Analyse findet im normativen Rahmen einer sozio-ökologischen Transformation statt und schließt mehrere Governance-Ebenen mit ein. Es wird untersucht, wer verantwortlich ist oder zur Rechenschaft gezogen werden sollte, und es werden Perspektiven aufgezeigt, wie Transformation "gesteuert" bzw. gelenkt werden kann (Politik und Machtdynamiken). Die Forschungsaktivitäten sollen zu einem besseren Verständnis davon beitragen, was transformative Klima-Governance bedeutet und wie sie innerhalb bestehender oder neu entstehender Governance-Systeme gestärkt werden kann. Wir sind auch an Lock-in-Effekten interessiert, die mit Werten, Weltanschauungen, Wissen sowie anhaltenden Narrativen und Diskurskoalitionen auf verschiedenen Ebenen zusammenhängen und in verschiedenen Ansätzen der Klima-Governance diskutiert werden. Dieser Forschungsschwerpunkt arbeitet eng mit dem Forschungsschwerpunkt Risiko-Governance zusammen.

Kontakte: Sonja Gantioler & Mariachiara Alberton

Transformative Praktiken

Diese Forschungslinie untersucht transformative Initiativen im Kontext der aktuellen Klima- und Umweltkrisen. Sie konzentriert sich auf transformative Praktiken wie soziale und radikale Innovationen, Basisinitiativen, Bürgerproteste, soziale Experimente und Praxisgemeinschaften und untersucht, wie diese den Klimawandel und andere Umweltprobleme auf regionaler/lokaler Ebene adressieren. Wir analysieren auch, wie die in diesen Praktiken initiierten Transformationsprozesse durch soziale Normen, Machtverhältnisse, Wissensregimes, soziokulturelle Dispositionen, Vorstellungswelten und technische und materielle Infrastrukturen bestimmt werden. Dabei greifen wir auf eine Vielzahl von Methoden zurück, die von klassischen sozialwissenschaftlichen Ansätzen (z. B. qualitative Interviews, teilnehmende Beobachtung) bis hin zu neueren partizipativen Ansätzen (z. B. Living Labs, Realexperimente, Real World Labs) reichen, die die Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren und die gemeinsame Entwicklung experimenteller und praktischer Ansätze zur Unterstützung einer sozial-ökologischen Transformation in der Region beinhalten.

Kontakte: Elisa Ravazzoli & Christoph Kircher

Klimagerechtigkeit und Gender

Diese Forschungslinie befasst sich mit dem Thema der Klimagerechtigkeit aus der Perspektive von vulnerablen Gruppen mit einem sozial-rechtlichen Ansatz. Klimagerechtigkeit bezieht sich im Allgemeinen auf ein Konzept und eine Bewegung, die auf die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf sozialer, wirtschaftlicher, gesundheitlicher Ebene auf unterprivilegierte gesellschaftliche Kategorien hinweisen. Es zielt darauf ab, einen gerechten Zugang zu Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen zu gewährleisten, die den Betroffenen ein Mitspracherecht einräumen, gegenseitiges Lernen und Wissensaustausch sowie einen auf den Menschen ausgerichteten Ansatz verfolgen, der zu einem sozioökonomischen Wandel führt. Diese Forschungslinie konzentriert sich insbesondere auf diejenigen Teile der Gesellschaft, die entweder an den Rand gedrängt werden oder weniger Zugang zu Macht und Ressourcen haben als andere, wie z. B. Minderheiten und indigene Völker und unter ihnen diejenigen, die sich an der Schnittstelle von Race, ethnischer Zugehörigkeit und Geschlecht (z. B. Migranten, Frauen, LGBTIAQ+-Personen) und/oder anderen sozialen Faktoren, z. B. Alter, Behinderung, geschlechtsspezifische Gewalt, befinden. Gleichzeitig wird auch die Rolle der Handlungsfähigkeit und des Empowerments berücksichtigt, indem soziale Bewegungen von Frauen, Minderheiten und indigenen Völkern, Jugendlichen und anderen betrachtet werden.

Kontakte: Alexandra Tomaselli