Welche Rolle spielt Föderalismus weltweit? Welche Vergleiche können zwischen Systemen, die subnationale und lokale Autonomie anstreben, gezogen werden und was können Länder verschiedener Kontinente voneinander lernen? Wir verwenden einen kontextualistischen Ansatz aus rechts- und politikwissenschaftlicher Perspektive, um diese Fragen zu beantworten. Für ein Forschungsinstitut, das sich in Südtirol, einer autonomen Provinz in Italien, sowie in unmittelbarer Nähe der klassischen Bundesstaaten Österreich, Deutschland und Schweiz befindet, sind vergleichende Föderalismus- und Autonomiestudien von Natur aus von besonderem Interesse. Dieser besondere geografische Kontext sowie unser dreisprachiger Ansatz sowie die intensive Forschungszusammenarbeit in drei Sprachen (deutsch, italienisch und englisch) sind ein Mehrwert für unsere vergleichenden Studien.

Diesbezüglich legte das Institut seinen inhaltlichen Schwerpunkt zu Beginn eher auf die Rolle von Föderalismus und Autonomie für den Umgang mit ethnokultureller Vielfalt. Während dieser Schwerpunkt weiterhin besteht, wurde der Fokus auf die praktische Anwendung und die Auswirkungen dieser Konzepte in verschiedenen Politikfeldern erweitert, insbesondere in den Bereichen institutionelle Innovation, Finanzbeziehungen sowie Immigration und Integration in Mehrebenensystemen.

Eine weitere und jüngere strategische Entwicklung des Instituts ist die Schwerpunktsetzung auf den Bereich der lokalen Autonomie, die mittlerweile unseren anfänglichen Fokus auf die Autonomie subnationaler Einheiten (Regionen, Provinzen, Staaten, Länder, Kantone usw.) ergänzt. In diesem Sinne ist die Untersuchung der Rolle von lokalen Gebietskörperschaften sowie deren Zusammenspiel mit subnationalen und nationalen Regierungen zu einem Schlüssel für die Entwicklung einer Perspektive geworden, die wahrlich auf mehreren Ebenen angesiedelt ist.