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Einwanderung in Lateinamerika und in der EU – Gemeinsamkeiten und Unterschiede

    06 November 23

    Einwanderung in Lateinamerika und in der EU – Gemeinsamkeiten und Unterschiede

    Eine Konferenz von Eurac Research erörtert, wie die Integration von Einwandernden in den beiden Großgebieten angegangen wird


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    Der Krieg in der Ukraine und die Krise in Venezuela haben Millionen von Menschen dazu gebracht, ihr Land zu verlassen und in Europa und in Lateinamerika Zuflucht zu suchen. Wie wird in den beiden Makroregionen mit dieser Situation umgegangen? Europa und Lateinamerika haben aufgrund verschiedener Faktoren wie Kolonialisierung und Auswanderung eine ähnliche Geschichte und ähnliche kulturelle Merkmale. Spiegelt sich diese Gemeinsamkeit auch in der Art und Weise wider, wie die Migrationskrise angegangen und die Integration von Einwandernden bewältigt wird? Diese Frage wird von Expertinnen und Experten internationaler Organisationen und Forschungszentren auf einer Konferenz am Donnerstag, den 9. November im Forschungszentrum Eurac Research diskutiert.

    Global gesehen sind Europa und Lateinamerika die beiden Makroregionen, die sich am ähnlichsten sind. Sie sind durch historische, kulturelle und soziale Bindungen miteinander verknüpft, aber institutionell unterscheiden sie sich grundlegend. Während es in der Europäischen Union eine gemeinsame Asylpolitik und das Konzept des freien Personenverkehrs gibt, fehlt in Lateinamerika ein allgemeiner rechtlicher und institutioneller Rahmen. Dies erfordert einen anderen Ansatz für die Verwaltung und Integration von Einwandernden aus anderen lateinamerikanischen Ländern und Regionen. Dank einer Zusammenarbeit zwischen Eurac Research und der Universität Carlos III in Madrid wird das Thema der Migration in Europa und Lateinamerika im Forschungszentrum in Bozen in Anwesenheit von Expertinnen und Experten anderer europäischer und lateinamerikanischer Forschungszentren und Universitäten sowie internationaler Organisationen wie der UNESCO, der OSZE, des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen und der Europäischen Kommission diskutiert. Ziel ist es, einen Blick auf die Geschehnisse in anderen Teilen der Welt zu werfen, um einen Dialog herzustellen. Leiza Brumat, Expertin für internationale Beziehungen von Eurac Research, erklärt: „In Europa wissen wir wenig darüber, was in Lateinamerika passiert. Dort hat man, auch aus geografischen Gründen, eine andere Herangehensweise an die Migration: Die Grenzen sind weitläufig und kaum zu kontrollieren, so dass wir uns nicht auf die Rückführung der Einwandernden konzentrieren, sondern versuchen, sie zu regularisieren, das heißt, ihnen einen regulären Status zu verleihen. Die Lösung ist der Personalausweis.“ Laut Carolina V. Zuccotti von der Universität Carlos III in Madrid ist auch das Gewicht, das das Thema Einwanderung in der politischen Debatte einnimmt, ein anderes: „Während es in der Europäischen Union ein zentrales Thema in den Wahlprogrammen ist, ist es in Lateinamerika ein Randthema, das keinen Einfluss auf die Ergebnisse der nationalen Wahlen hat. Die Gründe, aus denen die Parteien aneinander geraten, sind andere: Wirtschaft, Arbeit, Zugang zum Gesundheitswesen.“

    Die Konferenz findet am 9. November 2023 statt. Sie steht allen offen und wird in englischer Sprache abgehalten. Eine Anmeldung ist erforderlich unter:https://forms.office.com/pages/responsepage.aspx?id=ZzJRkuMDGkCA1MWO1mdOOzwyokAGk_RGuoO9zg4NRkpUN0pHUDIwTVA5R01RVTVNUzZJRTNFWVg3Sy4u Eine Simultanübersetzung ist nicht vorgesehen. Die Konferenz wird mit Unterstützung der Autonomen Provinz Bozen und der Europäischen Union organisiert. Hinweis für die Presse: Die Rednerinnen und Redner stehen für Interviews vor Beginn der Konferenz (10-10.45 Uhr) oder während der Mittagspause (12.15-13.45 Uhr) zur Verfügung.

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