Zwanzig Autoren und Autorinnen beschreiben in 16 Essays, was das Besondere an Eurac Research und der Wissenschaft in und aus Südtirol ist. Dabei beleuchten sie die regionale Wissenschafts- und Forschungslandschaft aus historischer und kultureller Sicht, stellen internationale Vergleiche an, geben Einblicke in einen weitgehend digitalisierten Forschungsalltag und wagen Ausblicke auf künftige Möglichkeiten, die Wissenschaft einer kleinen Region wie Südtirol bieten kann. Unter anderem bringt die Humanbiologin Barbara Plagg die nach wie vor bestehenden geschlechtstypischen Benachteiligungen von Frauen im Wissenschaftsbereich zur Sprache. Der Philosoph Claudio Corradetti erläutert das Konzept eines Autonomiepatriotismus und plädiert für die Ausarbeitung eines dritten Autonomiestatuts. Die noch unausgeschöpften Potentiale einer aufgeklärten Südtiroler Wissensgesellschaft nimmt der Historiker Giorgio Mezzalira in den Blick. Ergänzt werden diese Beiträge von zwölf spannenden Interviews, in denen sich Forschende aus unterschiedlichen Disziplinen gegenübertreten: etwa die Biologin Roberta Bottarin und der Rechtswissenschaftler Francesco Palermo. Im Gespräch spannen die beiden einen Bogen von der bedrohten Demokratie zur gefährdeten Biodiversität und gehen der Frage nach, welche Verantwortung Forschung heute gegenüber der Gesellschaft trägt. Mumienforscher Albert Zink und Ingenieur Christian Steurer fragen sich, wie viele Geheimnisse dem Ötzi mit Hilfe von High-Tech noch entlockt werden können. Weitere Themen der Festschrift sind die großen Herausforderungen der Zukunft: u.a. Klimawandel, Pandemiekrisen, digitale Wende, soziale Ungleichheiten und Ökonomien der Zukunft.

Die Festschrift „Eurac Research: Inventing Science in a Region”, herausgegeben von Hannes Obermair und Harald Pechlaner, wird am Freitag, den 30. September, um 11 Uhr im Forschungszentrum Eurac Research in der Drususallee 1 in Bozen vorgestellt. Die Veranstaltung ist öffentlich zugänglich.