Wie wurde sexuelle Vielfalt in der Vergangenheit gelebt? Welche Spielräume hatten Frauen in der vormodernen Geschlechterordnung? Wie wurde Diversität bis weit in das vergangene Jahrhundert hinein durch gesellschaftliche Normen unterdrückt – oder manchmal auch toleriert? Ein frischer Blick in die Geschichte zeigt, dass Diversität alltäglicher war als bisher oft dargestellt. Neben einem international vergleichenden Blick bietet die Tagung eine erste Zusammenschau der noch im Aufbau begriffenen Forschung zum Thema aus lokaler Perspektive. Es geht dabei auch darum, wie Frauen-, Gender- und Queer-Geschichte auch in kleinstädtischem und ländlichem Umfeld Einzug in das Geschichtsbewusstsein finden kann. Die Veranstaltung skizziert außerdem mithilfe von Fallstudien die unterschiedlichen Verwendungsarten des Minderheitenbegriffes, der ganz unterschiedlich positionierte Gruppen meinen kann: nationale Minderheiten, die sich von der Mehrheitsbevölkerung des Staates in Sprache und Kultur unterscheiden; Personen mit von der vermeintlichen heterosexuellen Norm abweichenden sexuellen Orientierungen; Menschen mit Geschlechtsidentitäten jenseits der männlich-weiblichen Binarität; durch andere Diversitätskategorien geprägte und häufig marginalisierte Bevölkerungsgruppen.

Die Vorträge finden auf Deutsch, Italienisch und Englisch statt. Die Teilnahme ist noch online möglich (ohne Simultanübersetzung) über folgenden Link:
https://eurac.net/gender-register-online-event