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Sprödes Terrain. Südtirols langer Weg zur Wissenslandschaft – eine Skizze

Hans Heiss

Im Verlauf der Pandemie 2020/21 gewann Wissenschaft in Südtirol einen bisher unerreichten Rang. Zehntausende Radiohörer hingen Woche um Woche an den Lippen eines Arztes, dessen sonore Stimme die aktuelle Krankheitssituation kommentierte, Fragen geduldig beantwortete und Corona-Leugnern wie der Politik fallweise die Leviten las. In den wöchentlichen Anrufsendungen warteten Hörerinnen und Hörer gespannt auf seine Aussagen, auf die sie oft mit einem innigen „Danke, Herr Professor!“ reagierten. Vielgelesen waren auch seine Zeitungsinterviews, die in Südtiroler Tagblättern den Gang der Pandemie begleiteten, unter seinem Porträt, das einen sportlichen Siebziger mit festem, ein wenig trotzigem Blick zeigt, von seiner Mission durchdrungen: „Weil ich nicht will, dass den Südtirolern Märchen erzählt werden. Ich will, dass sie Infos bekommen, die stimmen, damit sie sich richtig orientieren und gute Entscheidungen treffen können“ (Mutante 2021).

Prof. Bernd Gänsbacher, Arzt, Onkologe und Konsulent der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA, gebürtig aus dem Sarntal, lange in den USA und Deutschland tätig, inzwischen im Ruhestand und in seine Heimat zurückgekehrt, gilt im Lande als erste Autorität für alle Fragen zum Virus, wobei er in seinen Erläuterungen zwischen Wissenschaft, Begründung und volksnaher Diktion routiniert changiert. Obwohl ohne offizielle Mission in Südtirols Gesundheitswesen, war Gänsbachers öffentlicher Status nahezu unanfechtbar, als Persönlichkeit, die im Verlauf der Pandemie in Südtirol wohl am meisten Vertrauen auf sich vereinte – mehr als Landeshauptmann, Bischof und andere Ärzte. Auch der über den Verlauf der Pandemie regelmäßig befragte Biostatistiker Markus Falk, dessen Hornbrillen-Blick prophetische Aura vermittelte, kam an das Gänsbacher-Charisma nicht heran.

Die Gänsbacher-Verehrung verweist aber nicht nur auf die dem Professor zugeschriebene Kompetenz, sondern auch auf die besondere Rolle von Wissenschaft im Lande. Sie gilt nicht als Disziplin, deren Aussagen und Ergebnisse ständiger Überprüfung unterliegen, stetig verifiziert und falsifiziert werden. Wissenschaft, zumal im medizinischen Bereich, wird stattdessen oft wahrgenommen als fast religiöse Glaubensfrage, verkündet aus dem Munde einer Autorität von hohem Charisma. Zudem vorgetragen von einer ruhmreich aus dem Ausland zurückgekehrten Persönlichkeit, während auch qualifizierte Medizinerinnen und Mediziner des Südtiroler Sanitätsbetriebs nicht annähernd dieselbe Wirkung entfalteten. Anders war die Lage im Bundesland Tirol, wo Virologin Dorothee von Laer an der Medizinischen Universität Innsbruck auch die Landes- und Bundespolitik in die Schranken wies und massenhaften Hasskommentaren gefasst begegnete.

Andererseits werden Erkenntnisse der Wissenschaft in Südtirol aber nicht nur respektvoll aufgenommen, sondern auch vehement abgelehnt, da sie im Verlauf der Pandemie als Instrument politischer Herrschaft und Bewusstseinskontrolle von einer starken Minderheit verteufelt wurde.

Die Haltung zwischen Gläubigkeit und Apostasie ist typisch für eine Region, in der Wissenschaft lange Zeit marginal war und sogar eine Außenseiterposition einnahm. In einer nur oberflächlich säkularen Gesellschaft, die bis heute zudem den Wert des Handfest-Machbaren und das konkret Umsetzbare bevorzugt, spielt Wissenschaft eine Sekundärrolle.

Der vorliegende Essay greift den historischen Zusammenhang zwischen Wissenschaft und Südtirol-Autonomie auf und widmet sich ihren Wechselwirkungen. Er unternimmt dies in pointierter Manier, ohne wissenschaftliche Grundlagenforschung, um dagegen im tastend-spielerischen Zugriff den Gründen der in Südtirol immer noch verbreiteten Wissenschafts-Skepsis nachzuspüren. Der Beitrag bietet einige, mitunter mild provokante Argumente, so auch die These, dass sich am prekären und asymmetrischen Verhältnis zwischen Autonomie und Wissenschaft in Südtirol bis heute weniger geändert hat, als oft vermutet wird.

ELEMENTARBILDUNG UND EMPIRIE
ALS GESELLSCHAFTLICHE BASISVISIONEN

Die lange vorherrschende Missachtung, ja Geringschätzung von Wissenschaft wird im historischen Rückblick auf die Geschichte des Nachkriegs-Südtirol teilweise erklärbar. Als Bildungs-Basics galten nach 1945 elementare bis höchstens mittlere Schulausbildung, empirisches Lernen und praktische Berufszugänge. Sie bildeten, zumal in der deutschen und ladinischen Sprachgruppe, bis weit nach 1970 den Boden, auf dem sich persönliches und berufliches Fortkommen entfalten sollten.

Die Wertschätzung für die Elementarbildung, vor allem in der Minderheit der Deutschsprachigen und Ladiner, war verständlich. Sie hatte nach dem Verbot des muttersprachlichen Unterrichts, vom faschistischen Regime ab 1923 verhängt, erste Priorität (Seberich 2000). Die Wiederzulassung deutschsprachiger Schulen ab Herbst 1945 war eine enorme Errungenschaft. Die Sicherung elementarer Wissensbestände und Kulturtechniken in der deutschen und zum Teil ladinischen Muttersprache bildete einen wichtigen Etappensieg, der vorderhand vollkommen ausreichte.

Dagegen wurde die „Maturitis“, wie der langjährige Landesrat für Bildung, „Assessor“ Anton Zelger (1960–1989), das aus seiner Sicht überzogene Interesse an höherer Schulbildung noch 1979 nannte (Peterlini 2008b, S. 261), als gefährlicher Irrweg verurteilt. Höhere Schulbildung, erst recht Wissenschaft, hielt man in der deutsch- und ladinischsprachigen Gesellschaft Südtirols lange für sekundär. Denn zum Neuaufbau der Minderheit genügte aus Sicht der politischen Führung eine arbeitsame Mittelstandgesellschaft unter Regie einer dünnen Bildungs- und Wirtschaftselite. Gesellschaftliche Wunschvorstellung war nicht Chancengerechtigkeit, sondern eine gemilderte, aber fest gefügte Ständeordnung mit geringer sozialer Durchlässigkeit (Seberich 2000, S. 280–286). Als vorrangige Voraussetzungen, um die Minderheit auf Dauer abzusichern, erachteten politische Entscheidungsträger wie Zelger, Landeshauptmann Silvius Magnago (1960–1989) und ihre Bildungsbeauftragten folgerichtig eine fundierte berufliche Ausbildung und den Arbeitswillen der Bevölkerung.

Das Gesetz über die Berufsbildung von 1955 war daher eines der frühesten Landesgesetze, das den Südtiroler Landtag erfolgreich passierte (Zingerle 1974),1 ein Jahr nach Wiedereinführung des Rechtsinstituts des „Geschlossenen Hofes“,2 das der Landtag 1954 mit anschließender Zustimmung der römischen Regierung verabschiedet hatte. Anders war die Situation in der italienischen Sprachgruppe, in der höhere Schulbildung als erstrebenswert galt, wie der vergleichsweise hohe Anteil an Matura-Abschlüssen unter Jugendlichen bekundete.

Ganz auf der Linie erheblichen Misstrauens gegen höhere formale Bildung wurde in Südtirol auch die 1962 in Italien eingeführte Einheitsmittelschule zunächst skeptisch aufgenommen, auch vehement abgelehnt (Seberich 2000, S. 324–328). Das Projekt einer Gesamtschule für alle 11- bis 14-Jährigen, einer scuola per tutti e per ciascuno (Seberich 2000, S. 324), durchbrach das in Südtirol gepflegte Prinzip des vorrangigen Elementarunterrichts und der sozialen Selektion. Das Vorhaben hatte der Partito Socialista Italiano (PSI), dem künftigen Koalitionspartner der regierenden Democrazia Cristiana (DC) in harten Verhandlungen abgerungen (Woller 2010, S. 281f.; di Michele 2008, S. 150; Ginsborg 1989, S. 365), als Vorleistung einer künftigen Koalition zwischen DC und PSI, die im Dezember 1964 zustande kam.

Erst Jahre nach dem im Herbst 1963 erfolgten Start der Mittelschule erkannte man den demokratisierenden Wert, die breite Bildungsförderung und die Lebenschancen, die die achtjährige Pflichtschule Begabten aus sozial schwachen Familien eröffnete.

Da bereits höhere Schulbildung als sekundär galt, lag der Aufbau universitärer Ausbildung und wissenschaftlicher Forschung in Südtirol umso mehr jenseits der Vorstellungswelt der damaligen politischen Entscheider. Im Konzept der Autonomie von 1948 und des zweiten Autonomiestatuts von 1972 tauchte der Gedanke an akademische Strukturen in Südtirol kaum jemals auf.

Universitäre Bildung sollte – so die Linie der deutschsprachigen, in Südtirol tonangebenden Bildungspolitik – auf einen überschaubaren Kreis Begabter beschränkt bleiben und im muttersprachlichen Kulturraum stattfinden, vorab auf dem weltanschaulich gefestigten Boden Tirols, wo sich die Alma Mater Oenipontana als sichere Ausbildungsstätte anbot. Die Universität Innsbruck war zugleich eine Garantin der stark betonten „geistig-kulturellen Landeseinheit“, da sie neben akademischer Bildung auch den Zusammenhang der Landesteile vermittelte, der sich bei einem Studium in der Landeshauptstadt als bleibende Erfahrung festigte.

Akademische Bildung wurde in Südtirol auf diese Weise aus dem provinzialen Kontext externalisiert, dafür aber als Gesamttiroler Projektion landespolitisch internalisiert. Sie war zwar in der Provinz Bozen selbst nicht erwünscht, galt aber als substanziell für die Stärkung der imaginierten kulturellen Einheit Tirols. Schließlich sicherte die Vorzugsschiene für mittlere Bildungsabschlüsse mit stark berufsorientierter Ausrichtung in Südtirol den weltanschaulichen Zusammenhang und den politischen Zusammenhalt, die aus Sicht der politischen Führung durch höhere Bildung unnötig unter Druck geraten könnten. Das Denken in Alternativen, das Bildung und Universität postulierten, war aus der Sicht führender Politiker dem politischen Einheitsgebot in Südtirol nicht unbedingt zuträglich.

Die im Südtiroler Landtag von Politikern wie Decio Molignoni (PSDI) 1955 vorgetragenen Plädoyers für eine Universität in der Provinz Bozen prallten daher an der politischen Mehrheit ab (Obermair 2008, Nr. 9; Peterlini 2008c, S. 181 f.), die im Einklang mit der tonangebenden Tageszeitung „Dolomiten“ eine Diskussion über eine Universität als obsolet von sich wies. Bei dieser handle es sich um nichts weniger als eine „geistige Industriezone“, die als ein Element zur Infiltration der Minderheit rundweg abzulehnen sei (Obermair 2008, Nr. 11). Ein solches Ziel lag zwar auch im Interesse staatlicher Politik und ihrer nationalistischen Wortführer, die über das Tagblatt „Alto Adige“ in der Provinz Bozen erhebliche Resonanz fanden. Die von der Südtiroler Politik geübte Totalverweigerung wies aber fundamentalistische Züge auf, die wissenschaftliche Strukturen in Südtirol als absoluten Gefahrenherd von vornherein perhorreszierten.

DAS TRENTINO ALS KONTRASTPROGRAMM

Anders lagen die Verhältnisse in der Nachbarprovinz Trient, wo die Implementierung von Wissenschaft ab 1960 auf die politische Agenda gelangte. Im Trentino wurden universitäre Bildung und Forschung keineswegs als suspekt von der Schwelle gewiesen und den nahen Universitäten Verona, Padua oder Bologna überantwortet, sondern als zentraler Aspekt der Entwicklung des Trentino auffallend früh implementiert (Vecchio 2008). Der Presidente della Giunta Provinciale, Bruno Kessler (1924–1991), ein Mann der italienweit dominanten Democrazia Cristiana, legte seit Beginn seiner Amtszeit (1960–1974) das Augenmerk auf den Aufbau universitärer Strukturen. Der Landeshauptmann, der bescheidenen Verhältnissen entstammte (Faustini 2021), hatte die Aufstiegswirkung von Bildung persönlich erfahren und wünschte, beraten von dem in Mailand lehrenden Ideengeber Beniamino Andreatta, das ressourcenarme Trentino mithilfe von Bildung und Wissenschaft auf ein neues, besseres Entwicklungsniveau zu führen. Die Energie, mit der Kessler zunächst das Istituto Trentino di cultura (ITC) ins Leben rief, um dort zentrale Wissensbestände für die Region institutionell zu bündeln, war beeindruckend. Auch das Istituto Agrario S. Michele, die nahe der Grenze zu Südtirol platzierte, traditionsreiche Forschungs- und Lehranstalt für Landwirtschaft, wurde frühzeitig gefördert und auch von Südtirolern, die deren hohen Ausbildungsstandard schätzten, gerne frequentiert.

Auf dieser Basis setzte Kessler den nächsten Schritt und warb in Rom für eine universitäre Fakultät, die – vom Staat getragen – mit einer starken Beteiligung der Provinz entstehen sollte. Obwohl am Anfang des Vorhabens alle Gesprächspartner dringend empfahlen, eine Fakultät für Forstwissenschaften aufzubauen, setzte Kessler auf einen unkonventionellen Plan: Er wünschte eine Fakultät für Soziologie, da er, ganz im Geist der Planungseuphorie der Sechziger, die Gesellschaftswissenschaften als zentrales Instrument der Steuerung und Verbesserung von Gesellschaft betrachtete. Soziologie galt um 1960 nicht als „emanzipatorische“ Wissenschaft, sondern als nomologisch basierte, beinahe schon naturwissenschaftliche Disziplin zur Ermittlung und Lenkung sozialer „Gesetzmäßigkeiten“.

Eine entsprechende Studienrichtung fehlte damals noch in Italien, sodass es Kessler mit dem Rückhalt der römischen Regierung 1962 gelang, eine facoltà di sociologia in Trient zu eröffnen (Agostini 2008). Die Neugründung war Ausgangspunkt für die künftige Universität Trient und ihren mittelfristigen Aufstieg in das Spitzenfeld von Forschung und Wissenschaft in Italien. Die Fakultät wurde aber schon wenige Jahre nach Eröffnung 1966 unerwartet zum Epizentrum der italienischen Studentenbewegung und des Sessantotto, dessen Aktionen und Auswirkungen die ruhige Bischofsstadt und das Trentino über ein Jahrzehnt lang von Grund auf erschütterten.

Trotz solcher Herausforderungen bildeten Wissen und Wissenschaft im Trentino seitdem die Grundpfeiler der regionalen Autonomie, die über die Universität und das ITC hinaus bald weitere Einrichtungen umfassten. Die Wirkung des Konzepts zeigte sich auch in der umfassenden pianificazione del territorio, der Einbettung des Trentino in einen urbanistischen Masterplan, der unter Leitung des italienweit angesehenen Raumplaners Giuseppe Salmonà erarbeitet, 1967 vorgelegt wurde (Micheli 2007). Auch er bewies das Vertrauen in wissenschaftliche Planung, die als strategische Stütze der Landesentwicklung begriffen wurde. Der piano urbanistico setzte auf weitreichende Ziele: Auf eine starke Position der Industrie, eine dynamische Rolle der öffentlichen Verwaltung, auf Errichtung und Ausbau der Bezirksgemeinschaften, der Universität und beruflichen Bildung. Er verwies auf die notwendige Stärkung des Tourismus, aber auch auf die Ausweisung von Naturparks.

RISIKOZONE WISSENSGESELLSCHAFT

Die nördliche Nachbarin des Trentino, die Provinz Bozen, bevorzugte auf ihrem Weg in eine gefestigte Autonomie ab 1960 andere basale Elemente zur Entwicklung Südtirols. Mehr noch: Der Blick auf Trient bestärkte Südtirols politische Entscheidungsträger in ihrer Überzeugung, einen stark unterschiedlichen, beinahe konträren Pfad zu beschreiten. Im Lande bestimmte vor allem eine Trias den politischen Wertehimmel: Rechtssicherheit der Autonomie, Konkordanz zwischen den politischen Kräften der Sprachgruppen und machtgestützter Korporativismus, als Wegweiser in einen gedeihlichen Entwicklungspfad, gründend auf Unternehmergeist, Disziplin und Fleiß der Bevölkerung, die in ihrem Kern als bäuerlich-mittelständische Gemeinschaft gedacht wurde (Böhler 2020).

Wissenschaft und Grundlagenforschung schienen dagegen entbehrlich, wenn nicht sogar gefährlich: Sie lenkten zu sehr ab von praktisch-pragmatischer Gestaltung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – mehr noch, sie bargen das Gefahrenpotenzial von Unruhe, gesellschaftlicher Transformation und ethnischer Instabilität. Denn wie das Beispiel Trient vor Augen führte, konnte studentischer Protest eine Stadt und Region jahrelang aus der Bahn werfen, wie man von Bozen aus ebenso fasziniert wie besorgt beobachtete.3 Ohnedies barg der Aufbau universitärer Einrichtungen von Seite des Staates – so die chronische Sorge der SVP – die Gefahr einer ethnisch-kultureller Überformung. Die Grundsatzoption des Trentino, die Entwicklung von Territorium, Gesellschaft und Autonomie wesentlich auf Wissen zu begründen, weckte in Südtirol sogar einen Gegeneffekt, auch auf Grundlage der bereits bestehenden Wissenschafts-Skepsis. Darin zeigte sich die oft unsichtbare Komplementarität der beiden Provinzen, deren politische Akteure den Nachbarn aufmerksam verfolgten, im Modus wechselnder Selbst- und Fremdbeobachtung.

So wurden auch die in Südtirol angebotenen Supplentenkurse, die zur Behebung des akuten Lehrermangels ab 1972 ins Leben gerufen wurden und auf der Kooperation von Innsbruck und Padua gründeten (Seberich 2000, S. 343–373), nach einigen Jahren wieder eingestellt – da sich die politische Mehrheit davor sorgte, dass aus der temporären Kooperation der beiden Universitäten eine dauernde Einrichtung im Lande entstehen könnte (Seberich 2000, 369).

Die bereits vor 1970 einsetzende Diskussion um eine Universität in Bozen, die zunächst die Südtiroler Hochschülerschaft (SH), dann progressive Kräfte in der Südtiroler Volkspartei aufgriffen, unterstützt von italienischen Politikern, verlief zwar jahrelang mit hoher Intensität, aber ohne jedes politische Entgegenkommen (Peterlini 2008d). „Keine Universität im Lande!“ war das sakrosankte Axiom der offiziellen Bildungspolitik.

Sie verwies auch beruhigt darauf, dass die Zahl an Südtiroler Akademikerinnen und Akademiker seit Mitte der 1970-er Jahre zügig anstieg, da die nahen Universitäten in Innsbruck und Wien, in Trient, Verona, Venedig oder Bologna ja problemlos frequentiert werden könnten. Zudem täten Studierende gut daran, die heimische Umgebung zu verlassen, um an den Studienorten in anregender Umgebung Wissen und Weltoffenheit zu atmen. Dass die erhoffte Horizont-Erweiterung meist im nahen Innsbruck endete, wo viele Südtiroler Studierende nach einem in der Heimat verbrachten Wochenende am Montagmorgen eintrafen, um dann bereits am Donnerstag-Abend wieder die Fahrt gen Süden anzutreten, wurde großzügig übersehen.

Erst recht wurde verkannt, wie dringend Südtirol bereits Mitte der 1970-er Jahre, mit dem Erfolg der Zweiten Autonomie und dem zeitgleichen wirtschaftlichen Aufschwung, flankierende Forschungseinrichtungen benötigt hätte, um grundlagenorientierte und angewandte Forschung zu aktivieren. Einzige Gründung war die Landwirtschaftliche Versuchsanstalt Laimburg, 1975 mit Landesgesetz errichtet, vorab mit dem Ziel, den Obstbau markt- und global konkurrenzfähig zu erhalten (Laimburg 2013). Aber es dauerte lange, bis die Laimburg sich dem Niveau der 1874 gegründeten Forschungsanstalt S. Michele all‘Adige rund 40 km südlich annäherte.

Noch um 1980 blieben ein zwar steigender, aber weiterhin niedriger Akademisierungsgrad von knapp 2% (Bundesrepublik Deutschland: 20%) und der bewusste Verzicht auf Forschungseinrichtungen in Südtirol eine bestimmende Signatur einer rudimentären Hochschul- und Wissenschaftspolitik.4 Das aus diesem Manko resultierende Defizit machte sich ebenso schleichend wie gravierend bemerkbar. Es zeigte sich zum einen in geringer Akademisierung, die auch mangels eigener Universität unter den Möglichkeiten blieb, zum anderen im konstanten Verlust Begabter und Hochbegabter, die nach dem Studium außerhalb Südtirols tätig werden. Während die Landespolitik um 1970 die bis dahin oft dramatische Abwanderung von Arbeitskräften ins Ausland zunehmend erfolgreich stoppte, vor allem dank einer proaktiven Industriepolitik (Pixner 1983), nahm sie den Brain-Drain von Akademikerinnen und Akademikern gelassen, ja fast schulterzuckend hin.

Gemilderter verlief die Entwicklung im Bereich der Medizin: Der Ausbau des Gesundheitssystems auf der territorialen Ebene der Basisärzte und der ab 1980 zügig ausgebauten Krankenhäuser bot dem medizinischen Nachwuchs vermehrt Chancen. Dennoch verließen viele Ärztinnen und Ärzte Südtirol, da sie in den Kliniken des österreichisch-süddeutschen Raums, der Schweiz und Oberitaliens gute Aufnahme fanden, in einem anregenden Umfeld und zu finanziellen Konditionen, an die Südtirol trotz des Füllhorns der Autonomie nicht herankam.

Für Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften blieb Südtirol ein karges Terrain, das für Historiker, Soziologinnen, Chemiker oder Mathematikerinnen, die nicht in den Schuldienst wollten, annähernd so ergiebig war, als wollte man „Ananas in Alaska züchten“, um ein bekanntes Bonmot des CSU-Politikers Franz-Josef Strauß zu zitieren.

Obwohl Südtirolerinnen und Südtiroler, die nach dem Studium dauernd im Ausland Fuß fassten und dort beachtliche Karrieren absolvierten, nie systematisch erfasst wurden, ging ihre Zahl wohl in die Hunderte, mit Top-Repräsentanten wie dem Weltraumforscher Klaus-Peter Heiss (1941–2010), dem Soziologen Max Haller (*1946), der Historikerin Brigitte Mazohl (*1947), dem Mediziner Gerhard Königsrainer (*1955), um nur einige zu nennen.

Mehr noch: In paradoxer Manier überwiegt in Südtirol bis heute der Stolz auf die Landsleute, die im Ausland Fuß gefasst und internationale Karrieren hingelegt haben, die Sorge über den intellektuellen Substanzverlust bei weitem. Man rühmte international erfolgreiche Persönlichkeiten, ohne sich groß darüber zu sorgen, weshalb ihre Fähigkeiten nicht im Lande selbst zum Zuge kamen. Für junge und begabte „Südtiroler im Ausland“ wurden bald nach 1990 sogar Auszeichnungen ausgelobt, galten sie doch als „Botschafter Südtirols“, damit befasst, das Lob der kargen wie schönen Heimat zu singen (Treibenreif 2021; Südtiroler 2020).

Dennoch wuchs unter Experten in den Jahren nach 1980 die Sorge über die Folgen dauernden Verzichts auf szientifische Grundlagen. Bildungsplaner wie der vom Land Beauftragte Helmuth Ladurner oder Werner Stuflesser, nach 1990 Rückkehrer aus dem Institut für Höhere Studien in Wien, legten eingehend dar, dass Südtirol nicht nur eigener universitärer Strukturen als Ausbildungsstätten bedurfte, sondern auch auf wissenschaftliche Einrichtungen im Lande dringend angewiesen war (Peterlini 2008b, S. 265 f.; Obermair 2008, Nr. 68).

Der dank Autonomie, eigener Dynamik und Konjunktur bald nach 1970 nahezu explosiv gestartete wirtschaftliche Erfolg und Wohlstandsgewinn verstellte den Blick darauf, dass für eine zielführende Kontinuität auch wissenschaftliche Grundlagen dringend gefragt waren. Solche Einsichten blieben bis tief in die achtziger Jahre auf eine kleine Minderheit beschränkt.

Denn bewies nicht der trotz seiner Stockungen ab 1972 erfolgreich angelaufene Prozess der Autonomie, dass politische Durchsetzungsfähigkeit, individuelle Dynamik und kollektive Arbeitsdisziplin als Basistugenden für das gedeihliche Fortkommen Südtirols vollauf genügten? War nicht der mit aller Energie betriebene Ausbau der primären und sekundären Schultypen wie des Berufsschulwesens eine gigantische Leistung, die aus einer hochgradig prekären Grundlage zu einer weitum bewunderten Bildungsblüte geführt hatte?

Das Übersehen und Überspielen der Notwendigkeit wissenschaftlicher Strukturen und Grundlagenforschung gehörte konstitutiv zum politischen Selbstbild der ersten 20 Jahre der Zweiten Autonomie. Ihre Gründerväter, Magnago, Benedikter und Zelger erachteten sie als obsolet, und in der nachrückenden Generation der 1940-er waren wohl nur Otto Saurer, Hubert Frasnelli und Sepp Kusstatscher von der Notwendigkeit szientifischer Grundlagen in Südtirol überzeugt.

Von 1955 bis um 1990 bestimmten also grundsätzlich vier Stimmungslagen und politische Haltungen den Blick der Vertreter der sprachlichen Minderheit auf akademische und universitäre Strukturen in Südtirol. Nach der ersten Phase entschiedener Abwehr setzte Anfang der 1970er Jahre eine Übergangsphase der Diskussion und partieller Lösungen, wie die der Supplentenkurse im Verbund zwischen Innsbruck und Padua, ein. Nach 1977 folgte eine Phase neuerlicher Verdrängung, in der nach der Teillösung des Lehrermangels die Diskussion über eine Universität weitgehend verstummte. Erst 1989/90 mit dem Wechsel der politischen Generationen, neuer gesetzlicher Reformen, zumal in der Lehrerausbildung, wurde die Blockade mit Macht beseitigt.

DER PREIS FÜR VERZICHT UND VERDRÄNGUNG

Der Preis für die Verdrängung und den Aufschub des Aufbaus wissenschaftlicher Grundlagen war hoch und zeigte sich vor allem in vier Feldern:

1. Die anhaltende Abwanderung talentierter wie qualifizierter junger Erwachsener aus Südtirol bildete einen dauernden Aderlass, der trotz ökonomischen Erfolgs im Lande dessen Innovationsfähigkeit latent schwächte.

2. Der lange Verzicht auf eine durch Wissenschaft gesteigerte Innovationsfähigkeit blockierte nicht nur den Kanal wirtschaftlicher Modernisierung, sondern auch die Fähigkeit zu gesellschaftlicher Erneuerung und Aufbruch.

3. Das bis um 1990 Versäumte ließ sich, so die bittere, im Rückblick gewonnene Einsicht, nicht mehr vollständig nachholen. Denn die mit Eurac Research 1992 und der Freien Universität Bozen 1997 gegründeten Strukturen operierten zunächst in einem Klima der Halbherzigkeit, das jenes radikalen Aufbruchsgeists entbehrte, die wirkliche Innovation dringend benötigt.

4. Wissenschaft verblieb in Südtirol auch infolge der lange geübten Blockade auf dem Rang eines Juniorpartners, von Politik, Verbänden und Medien in seiner Einflussmacht in die zweite Reihe relegiert.

Erst in den letzten Jahren erreichte die Forschung an der Freien Universität Bozen jenes Maß an internationalem Ansehen, vor allem aber an territorialer Rückkopplung, derer Südtirol dringend bedurfte (Pitro 2008). Dynamischer und basisnäher operierte Eurac Research, deren Impulse im Bereich Autonomie, Recht und Politikwissenschaften, Umwelt und Landesentwicklung in Wirtschaft und Gesellschaft Südtirols stärker rezipiert wurden. Das Forschungszentrum sah sich gefordert von einem forschungspolitischen Kontext, der mit dem seit 2010 hochaktiven Arbeitsförderungsinstitut (AFI-IPL), dem Wirtschaftsforschungsinstitut der Handelskammer Bozen (WIFO) und dem Landesinstitut für Statistik (ASTAT) selbstbewusste Mitbewerber aufwies. Eurac Research, AFI, WIFO und ASTAT produzierten tragfähige, oft erhellende Forschungsgrundlagen, die vor allem im Bereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften die besonderen Chancen und Problemlagen Südtirols dicht und interregional vergleichend erfassten.

Dabei zeigte sich deutlich, dass Politik, Wirtschaft und Gesellschaft die Ergebnisse zwar meist gnädig abnickten, auf die sich darin abzeichnenden Problemlagen und gebotene Lösungsvorschläge aber mit beachtlicher Resilienz reagierten oder – weniger diplomatisch verklausuliert – sie vielfach mit wohlwollender Gleichgültigkeit von sich abtropfen ließen. Die von Eurac Research erstellten Analysen zur Situation von Zwei- und Mehrsprachigkeit, zur Klimabilanz in Südtirol (Zebisch u.a. 2018), zu Position und Problemlagen der Landwirtschaft sowie zur Lage der Migration in Südtirol waren erhellend und praxisnah, gewannen aber nur schütteren Eingang in Handlungsfelder von Politik und Verwaltung. So war es bezeichnend, dass Eurac Research im Mai 2021 zwar einen ausführlichen „Landwirtschaftsreport zur Nachhaltigkeit“ vorlegte (Tappeiner, Marsoner & Niedrist 2021). Dessen Ergebnisse wurden aber wenige Tage später in einem von der Landesregierung (Landwirtschafts-Landesrat Arnold Schuler) vorgelegten Strategiepapier nur stark verwässert rezipiert (Schwarz 2021). Vor allem in der Frage der CO2-Emissionen wiegelte das offizielle Strategiepapier ab und nahm die Verweise des wissenschaftlichen Reports auf einen dringend gebotenen Richtungswechsel mit klaren Reduktionszielen kaum zur Kenntnis (Niedrist 2021). Stärkeres Gehör fanden hingegen Vorschläge, die wie im Bereich des Tourismus dem Mainstream und der Stimmungslage der Branche und ihrer Vertreterinnen und Vertreter nahe kamen.5

Auf ähnliche Hemmschwellen trafen die Vorschläge des Arbeitsförderungsinstitutes, dessen sozialpolitische Analysen und Lösungsentwürfe allzu oft versandeten. Ganz zu schweigen von der erratischen Lage der Forschung im Umfeld von Medizin und Gesundheitswesen, wo trotz guter Einzelleistungen wissenschaftlich engagierter Ärztinnen und Ärzten die Möglichkeit systematischer Forschung im hektischen Tagesgeschäft der Krankenhausbetriebe, bei knappen Zeitbudgets und ohne Förderung von Seite des Managements, auf einen schmalen Korridor verengt bleibt.

So bleibt die alte Frage offen: Wird es in Südtirol gelingen, die historisch erwachsene, weiterhin belastende Rückständigkeit zu überwinden und sie womöglich in die Vorzüge eines late comers mit der „Gnade später Geburt“ umzumünzen?

Die Pandemie hat Defizite auf drei Ebenen scharf ausgeleuchtet:

  • Im medizinischen Bereich sind die Prävention von Epidemien und die Strategien ihrer Bewältigung dringend zu verbessern, ebenso die Digitalisierung des gesamten Gesundheitsbereichs von den Krankenhäusern bis ins Territorium. Die Schwachstellen von Logistik, Administration und Beschaffung bedürfen ebenso der Optimierung. Die Möglichkeiten der Forschung und der Kommunikation ihrer Ergebnisse wurden in erstaunlichem Ausmaß Persönlichkeiten überlassen, die, aus auswärtigem Kontext kommend oder wie Prof. Gänsbacher im Ruhestand, die fehlende Kommunikation der eigenen Medizin im Ansatz kompensierten.

  • Der strategische Bereich der öffentlichen Verwaltung in Südtirol bedarf 50 Jahre nach Inkrafttreten des Zweiten Autonomiestatus und Jahrzehnten pionierhafter Leistungen dringend einer Grundreform (Generaldirektion 2018). Die Autonomie und ihre Funktion, die mit ihr eng verflochtenen Sektoren von Bildung, Kultur und Wirtschaftszweigen, sind auf eine Administration angewiesen, die, regulierend und fördernd zugleich, Dynamik und Lebensqualität der Region befeuert. Dagegen treten die Schwächen von Bürokratie, die brüchige Nutzung von Digitalisierung, die fehlende Abstimmung und Motivation der Mitarbeitenden verschärft hervor. Der Aufbau und die Organisationsstruktur sind von Schwächen und Dysfunktionen geprägt, das Level zu vieler Führungskräfte ist oft bedenklich. Auch angesichts der zunehmenden Schwäche der politischen Eliten wird die Rolle einer reformorientierten Bürokratie zunehmend entscheidend ins Gewicht fallen.

  • Soll Nachhaltigkeit nicht zu einer Leerformel verkommen, wird die mahnende Intervention von Wissenschaft mehr denn je notwendig sein. Die in Südtirol weit verbreitete Meinung, das Land sei ein vorbildhafter Pionier in Sachen Klimaschutz (Zwischenziele 2016, 15; Pfeifer 2020, 4 f.), Vorreiter im Bereich nicht-fossiler Energie und Mobilität, ist eine der landesüblichen Lebenslügen. Wissenschaft hat in diesem weiten Feld eine doppelt schwierige Aufgabe: Neben der Erstellung valider Diagnosen und Lösungsstrategien ist die Kommunikation der Ergebnisse eine Hauptaufgabe der Zukunft. Soll die Vermittlung von Resultaten nicht dem verzerrenden Effekt der Medien, der Verdrehung durch Hasser, Leugner und der Verdrängung unterliegen, wird die Notwendigkeit eigener effizienter Kanäle, eigenen Gatekeepings, eine Zukunftsaufgabe sein.

Der Rückblick auf die ersten 30 Jahre von Eurac Research in Bozen gibt daher Anlass zu einer in vieler Hinsicht erfreulichen Bilanz, bietet aber auch die Gelegenheit, um über Grunddispositionen, historische Hypotheken und strukturelle Blockaden des Wissenschaftsstandorts Südtirol eingehend zu reflektieren.



Abstract

In the decades after 1945, high school education and university formation were not under the main goals of regional politics in South Tyrol. Economy and society in the small province were mostly based on elementary formation and hard work in the single economic sectors. There was also the fear under regional political elites, mostly in the South Tyrolean People’s Party (SVP), that the presence of a university could result in a stronger Italian influence in South Tyrol. When in other neighborhoods, such as Trento, a new university was successfully established in 1962, skepticism and resistance grew in South Tyrol, where the University of Innsbruck was considered the first institution of higher education in the regional context. It was only small groups of students and Italian parties that campaigned since the 1970s for the establishment of tertiary education institutions. When, in a renewed political climate Eurac Research and the Free University of Bolzano were founded in 1992 and 1997, the small region in the North of Italy was suffering from a lack of innovation and social openness. Until now, it had seemed difficult to leave behind the traditional backwardness and to open up a new role in science and research.

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  • Peterlini, Hans Karl (2008b). Im Wendekreis der Autonomie. Vom ethnischen Schützengraben zur bildungspolitischen Offensive. In: Ders. (2008a), S. 256–298.

  • Peterlini, Hans Karl (2008c). Das trojanische Pferd. Wurzeln der Universitätsfeindlichkeit in Südtirol. In: Ders. (2008a), S. 162–189.

  • Peterlini, Hans Karl (2008d). Rebellenjahre. Aufbrüche in der Südtiroler Bildungspolitik. Anläufe gegen ein Tabu. In: Ders. (2008a), S. 200–254.

  • Pfeifer, Christian (2020). Die Insel der Nachhaltigen. In: Südtiroler Wirtschaftszeitung, 20. November, S. 4 f.

  • Pitro, Susanne (2008). Zwischen Provinz und weiter Welt. Universität und örtliche Wirtschaft. Eine Zwischenbilanz 1997–2007. In: Peterlini (2008a), S. 491–526.

  • Pixner, Albin (1983). Industrie in Südtirol. Standorte und Entwicklung seit dem Zweiten Weltkrieg (Innsbrucker geographische Studien 9). Innsbruck: Institut für Geographie.

  • Schwarz, Heinrich (2021). Die Vision 2030. In: Neue Südtiroler Tageszeitung, 15./16. Mai, S. 8f.

  • Seberich, Rainer (2000). Südtiroler Schulgeschichte. Muttersprachlicher Unterricht unter fremdem Gesetz. Bozen: Raetia.

  • Südtiroler im Ausland leisten Großes (2020). In: Dolomiten, 29. Dezember, S. 12.

  • Tappeiner, Ulrike; Marsoner, Thomas & Niedrist, Georg (Hrsg.) (2021). Landwirtschaftsreport zur Nachhaltigkeit. Südtirol 2020. Bozen: Eurac Research.

  • Treibenreif, Simone (2021). Auswärts erfolgreich. In: Südtiroler Wirtschaftszeitung, 14. Mai, S. 4.

  • Vecchio, Concetto (2008). Figli della facoltà. L’Università di Trento tra nascita democristiana ed adolescenza rivoluzionaria. In: Peterlini (2008a), S. 190–199.

  • Woller, Hans (2010). Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert. München: C.H. Beck.

  • Zebisch, Marc u. a. (Hrsg.) (2018). Klimareport – Südtirol 2018. Bozen: Eurac Research.

  • Zingerle, Paul (1974). Die Berufsschule für Lehrlinge in Südtirol – und ihre bildungspolitische Bedeutung. Ungedr. phil. Diss., Salzburg.

  • Zwischenziele fast erreicht (2016). Klimaland Südtirol: Wermutstropfen ist nur der Pro-Kopf-Verbrauch. In: Dolomiten, 24. November, S. 15.


1 Landesgesetz vom 7. 10. 1955, Nr. 3.

2 Landesgesetz vom 29. 3. 1954, Nr. 1; aktuelle Fassung: Höfegesetz vom 28. 11. 2001, Nr. 17.

3 Hierzu die 1970 getroffenen Stellungnahmen von Hans Benedikter (*1940), damals Nachwuchsmann der SVP, 1972 bis 1992 Kammerabgeordneter und von Kulturjournalist Josef Rampold (1925–2007), später Schriftleiter der „Dolomiten“, abgedruckt in: Peterlini 2008a, S. 193.

4 Vgl. dagegen etwa die Erfolgsstory der Gründung der Gesamthochschule Kassel in Nordhessen (Bieber 2017).

5 Pechlaner, Volgger, Demetz & Scuttari 2017, Fazit 71: „Südtirols Soll-Modell“.