Kein signifikanter Trend

Seewassertemperatur

FolgenFolgen

Der Indikator zeigt die tägliche Wassertemperatur in circa 1 m Tiefe des Kalterer Sees und des Antholzer Sees. Steigt die Jahresdurchschnittstemperatur, steigt auch die Wasseroberflächentemperatur im See. Je flacher und kleiner, desto anfälliger ist ein See durch die ansteigende Lufttemperatur beeinflusst zu werden.

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Klimawandel Monitoringby

Klimawandel Monitoringby

Hintergrundinformation

Die Wassertemperatur in 1 m Tiefe hängt hauptsächlich von der Lufttemperatur und der Wasserzirkulation ab. Zusätzlich wird der Pegelstand des Sees durch das Wetter beeinflusst: Ist es warm, verdunstet Wasser und der Pegel sinkt; regnet es, steigt der Pegel. Veränderte Wassertemperaturen und Pegelstände in einem See können sich auf die jahreszeitlich wiederkehrende Durchmischung eines Sees auswirken, was wiederum die Oberflächentemperatur, aber auch den ganzen Lebensraum im See beeinflusst. Das System See beeinflusst sich wechselseitig.

Beschreibung der Ergebnisse

Im Kalterer See als Tieflandsee steigt die Jahresdurchschnittstemperatur in den letzten Jahren deutlich an. Er ist ein sehr flacher See und hat daher weniger Wärmespeicherkapazität und schwankt daher im Jahresgang stärker und reagiert eventuell stärker auf den Klimawandel. Die höchste Temperatur des vergangenen Jahrzehnts wurde im Kalterer See am 5. August 2017 gemessen, sie betrug 29.2 °C. Die Temperaturen im Kalterer See sind im Mittel ohne siginifikante Änderungen.

Der Antholzer See liegt auf einer höheren Meereshöhe und ist tiefer. Seine mittlere tägliche Wassertemperatur liegt daher niedriger. Die höchste Temperatur des vergangenen Jahrzehnts wurde im Antholzer See am 5. August 2018 mit 17.2 °C gemessen. Seine mittlere Durchschnittstemperatur ist von 2014 bis 2023 leicht gesunken, was unter anderem daran liegen könnte, dass die Messreihe für diesen See sehr kurz ist.

Steigende Wassertemperaturen können die Badequalität mindern oder sogar einschränken, weil das Baden gesundheitsschädigend sein kann, wenn sich Cyanobakterien – umgangssprachlich Blaualgen genannt – ausbreiten. Außerdem verschlechtern sich durch die erhöhte Wassertemperatur die Wasserqualität und die Süßwasserlebensräume. Außerdem steigt etwa die Toxizität von Schadstoffen (z.B. Schwermetalle), was sich negativ auf die Fischfauna und andere Süßwasser-Arten auswirkt (1).  Der Kalterer See im Unterland ist dadurch stärker gefährdet als der kühle in den Bergen gelegene Antholzer See.

Methode

Die Seetemperatur wird mit einem Thermometer einmal stündlich in etwa 1 m Tiefe gemessen.

Betroffene Sektoren

  • Gesundheit

  • Flora und Fauna

  • Biodiversität

Verwandte Indikatoren

+ 2.1 °C

seit 1980 für ganz Südtirol im Durchschnitt

Jahresmitteltemperatur

Weiterführende Forschung an der Eurac

 

Aktuelle Projekte

Wissenschaftliche Vorträge von Eurac Research

An integrative approach to evaluate ecosystem services of mountain lakes
Ebner M, Fontana V, Schirpke U, Pritsch H, Ohndorf M, Tappeiner U, Kurmayer R (2021)


Presentation/Speech. Conference: 12th Symposium for European Freshwater Sciences | Dublin/online | 29.7.2021 - 29.7.2021

 

Quellenverzeichnis

1) Van Vliet Michelle T. H., Franssen Wietse H. P., Yearsley John R., Ludwig Fulco, Haddeland Ingjerd, Lettenmaier Dennis P., Kabat Pavel, 2013: Global river discharge and water temperature under climate change. Global Environmental Change 23:450-464 http://dx.doi.org

Kontakt

Eurac Research: Roberta Bottarin, Institut für Alpine Umwelt

Daten bereitgestellt von der Autonomen Provinz Bozen, Landesagentur
für Umwelt und Klimaschutz
, Biologisches Labor