Auf dem Weg in Richtung Klimaneutralität: Szenarien für Südtirol

Der Klimanotstand ist heute eine Realität, die wir alle in unserem Alltag erleben. Auf dem Weg zur Klimaneutralität, die weltweit und in allen Sektoren bis spätestens 2050 erreicht werden muss, werden Maßnahmen zur schnellen und massiven Reduzierung der Treibhausgasemissionen immer notwendiger.

Mit der Initiative "Klimaland Südtirol" und dem "Südtiroler Klima- und Energieplan 2050" hat sich die Autonome Provinz Bozen das Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen deutlich zu reduzieren, um die Klimaziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen.

Bereits im vergangenen Jahr hat die Provinz Eurac Research mit einer technischen Studie zur Erreichung der Klimaneutralität beauftragt. Die interdisziplinäre Forschungsgruppe untersuchte die Frage, mit welchen technischen Maßnahmen der Einsatz fossiler Brennstoffe in den Bereichen Verkehr, Gebäude, Energie, Industrie und Landwirtschaft reduziert werden kann.

Erstmals wird quantifiziert, was durch die Weiterführung der bereits laufenden und die Umsetzung der neu beschlossenen Maßnahmen insgesamt zu erreichen ist: eine Reduktion der CO2-Emissionen aus fossilen Energieträgern bis 2030 um 30% verglichen mit 2010. Um eine Emissionsminderung von mindestens 45% zu erreichen – das von der internationalen Staatengemeinschaft auf der COP26 in Glasgow festgelegte Ziel – reicht es demnach nicht aus, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen; zusätzliche Maßnahmen sind notwendig. Dies umfasst den Einsatz neuer Technologien sowie die Verstärkung bestehender technologischer Lösungen. Es bedarf aber auch einer grundsätzlichen Verhaltensänderung in der Gesellschaft in Sachen Konsum, Ernährung, Mobilität.