PHOTOSTORY6.600 Jahre – und gut gehalten
Ein mumifiziertes Murmeltier aus der Jungsteinzeit zu Besuch in unseren Labors
Das mumifizierte Murmeltier wurde von einem Jagdaufseher bei einer Wanderung am Osthang des Liskamms, auf einer Höhe von etwa 4.500 Metern im Monte-Rosa-Massiv an der Grenze zwischen Italien und der Schweiz gefunden.
Obwohl die Höhe darauf hindeuten hätte können, dass es sich um ein Jungtier handelte, das möglicherweise ein Raubvogel verloren hatte, meldete der Jagdaufseher den Fund dem Regionalmuseum für Naturwissenschaften der Autonomen Region Aostatal.
Das vom Museum koordinierte Bergungsteam stieg mit dem Hubschrauber von Gressoney aus auf und erreichte dann zu Fuß den Fundort mit dem Behälter aus Styropor, um die Mumie ins Tal zu bringen.
Nach den ersten Abmessungen wurde das Murmeltier in einen sterilen Beutel mit Silikagel und einem Datenlogger gelegt, um sofort die Lagerungsbedingungen zu erfassen und wurde anschließend in den Styroporbehälter gelegt.
In unserem Labor für Konservierungstechnik wurde die Murmeltiermumie auf die Unterlage der Conservation Softbox gelegt.
Die Conservation Softbox ist ein spezieller Behälter, der von Eurac Research entwickelt wurde, um Funde vor Beschädigung und Verunreinigung zu schützen und optimale Bedingungen für die Konservierung zu schaffen.
Das Murmeltier ist an der längsten Seite etwa 20 Zentimeter lang. Es ist unversehrt, und sein Körper ist mit Fell bedeckt. Es ist nicht ausgeweidet und hat keine offensichtlichen Anzeichen einer Verletzung, z. B. durch die Jagd.
Eine Rippe (mit einem Gewicht von weniger als einem Gramm) wurde für die Radiokarbondatierung entnommen. Eurac Research und das Regionalmuseum für Naturwissenschaften Efisio Noussan werden die Forschung an der Mumie fortsetzen.
6.600 Jahre – und gut gehalten
Ein mumifiziertes Murmeltier aus der Jungsteinzeit zu Besuch in unseren Labors
Was machte ein Murmeltier 4.500 v. Chr. am Osthang des Liskamms im Monte-Rosa-Massiv, auf über 4.000 Metern Höhe? Heute sind wir daran gewöhnt, Murmeltiere in viel niedrigeren Höhen zu sehen, aber vor Tausenden von Jahren mag die Verbreitung der lebenden Arten anders gewesen sein als heute.
Funde von Tiermumien sind für die Wissenschaft höchst interessant, um biologische und klimatische Aspekte der Vergangenheit zu untersuchen. Aus diesem Grund hat das Regionalmuseum für Naturwissenschaften der Autonomen Region Aostatal beschlossen, sich besonders sorgfältig mit dem Fund zu befassen und Eurac Research von Anfang an einzubeziehen. Expertinnen und Experten unseres Instituts für Mumienforschung unterstützten die Region in der Bergungsphase und analysierten die Mumie in unseren Labors.