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Die Ameise Strumigenys baudueri zum ersten Mal in Südtirol nachgewiesen
Das Institut für Alpine Umwelt von Eurac Research hat die Ameise Strumigenys baudueri zum ersten Mal in Südtirol dokumentiert. Die Entdeckung macht neugierig darauf, was es, selbst bei relativ gut untersuchten taxonomischen Gruppen, noch aufzuspüren gibt.
Das Institut für Alpine Umwelt von Eurac Research berichtet über eine Neuentdeckung in der lokalen Biodiversität: Die Ameise Strumigenys baudueri konnte erstmals in Südtirol nachgewiesen werden. Der Fund, der in der vom Naturmuseum Südtirol herausgegebenen Zeitschrift „Gredleriana“ veröffentlicht wurde, ist nur die jüngste von mehreren Entdeckungen, die im Rahmen des Projekts „Biodiversitätsmonitoring Südtirol“ gemacht wurden.
Die Autorinnen und Autoren der Studie fanden vier Exemplare von S. baudueri in Bodenproben aus zwei Weinbergen im Etschtal, einem aktiven – in Nals – und einem aufgelassenen – in Gargazon –, der zu einer Trockenwiese wurde.

Die kleine räuberische Ameise S. baudueri lebt im Boden und in der Streuschicht, und ist schwer zu beobachten. Deshalb ist nur wenig über ihre Ökologie und Verbreitung bekannt. Bislang umfasste ihr italienisches Verbreitungsgebiet sonnige Wiesen, Laubwälder und städtische Grünflächen in Mittel- und Norditalien und auf den großen Inseln. „Die Tatsache, dass wir diese Ameisenart sowohl in einem Weinberg als auch auf einer Trockenwiese in Südtirol gefunden haben, ist eine Bestätigung für ihre bemerkenswerte Fähigkeit, sich an die unterschiedlichsten Umgebungen anzupassen“, erklärt Elia Nalini, Erstautor der Studie.
Die Entdeckung wurde im Rahmen des Projekts „Biodiversitätsmonitoring Südtirol“ gemacht. Das Projekts, das die Fauna und Flora an über 320 Standorten in Südtirol überwacht, hat bereits zur Identifizierung mehrere Arten geführt, von denen nicht bekannt war, dass sie in Südtirol vorkommen. „Der Fund von Strumigenys baudueri lässt uns vermuten, dass es, selbst bei relativ gut untersuchten taxonomischen Gruppen wie den Ameisen, noch vieles zu entdecken gibt“, sagt Elia Guariento, Leiter der jetzt veröffentlichten Studie.
Die Studie
Das wissenschaftliche Paper zur Entdeckung von Strumigenys baudueri ist unter diesem Link verfügbar: https://www.natura.museum/wp-content/uploads/2024/12/Gredleriana_24-2024_Nalini-et-al_Strumigenys-baudueri.pdf