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Im Oberen Vinschgau wurden vier in Südtirol bisher noch nie erhobene Spinnenarten nachgewiesen. Zwei von ihnen stellen auch für Italien Neufunde dar. Es folgt eine Fotogalerie.

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2021 war unser Biologe Michael Steinwandter in den Bergen des Oberen Vinschgaus unterwegs, um die am Boden lebende Fauna zu erforschen, insbesondere Spinnen, Käfer und Tausendfüßler.

Credit: Eurac Research1 / 8
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Der Forscher überquerte dabei drei verschiedene Bergkämme in Höhenlagen zwischen 1.500 und 3.000 Metern.
Die untersuchten Gebiete sind Teil eines Freiluftlabors, in dem Eurac Research seit über zehn Jahren ökologische Forschung betreibt.
Dank dieser Forschungsarbeit wurde das Gebiet im Jahr 2014 Teil des internationalen LTER-Netzwerks (Long-Term Ecological Research Network) für ökologische Langzeitforschung („LT(S)ER Val Mazia/Matschertal“).

Credit: Eurac Research | Johannes Klotz2 / 8
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Wie sammelt man Spinnen? Bei den Fallen handelt es sich um kleine, im Boden versteckte Becher, die von den Spinnen und Krabbeltieren nicht bemerkt werden und in denen sie landen. Die Fallen bleiben jeweils zwei bis drei Wochen aktiviert.

Credit: Eurac Research3 / 8
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Dann wird der Fang kontrolliert, für die genaue Analyse geht es ins Labor: Das Team konsultiert auch Expertinnen und Experten aus anderen Ländern; die genaue Artzugehörigkeit erfolgt durch die Analyse der männlichen Pedipalpen, das sind sekundäre Geschlechtsorgane mit einer besonderen Struktur, die bei der Identifizierung hilft.

Credit: Eurac Research | Johannes Klotz4 / 8
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Die Röhrenspinne Eresus sandaliatus Martini & Goeze, 1778 wurde auf den alpinen Trockenweiden oberhalb von Tartsch (Fraktion der Gemeinde Mals) in einer Höhe von 2.460 Metern gefunden.
In Italien war sie noch nie zuvor dokumentiert worden.

Credit: Eurac Research | Michael Steinwandter5 / 8
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Die Dornfingerspinne Cheiracanthium campestre Lohmander, 1944 wurde ebenfalls noch nie in Italien nachgewiesen. Sie wurde auf Trockenweiden in 1.500 m Höhe in Tartsch (Fraktion der Gemeinde Mals) gefunden.

Credit: Eurac Research | Julian von Spinn6 / 8
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Die Springspinne Pellenes lapponicus Sundevall, 1833 ist eine der Spinnen, die bislang noch nie in Südtirol gesichtet wurden. Sie wurde auf einer Höhe von 2.410 Metern über den Höfen von Obertels in der Gemeinde Laas entdeckt.

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Die Krabbenspinne Psammitis bonneti Denis, 1938 ist ebenfalls eine Art, die zum ersten Mal in Südtirol nachgewiesen wurde. Sie wurde auf alpinen Trockenweiden in Tartsch (Fraktion der Gemeinde Mals) in 2.460 Metern Höhe gefunden.

Credit: Eurac Research | Julian von Spinn8 / 8

Wer findet sie zuerst?

Im Oberen Vinschgau wurden vier in Südtirol bisher noch nie erhobene Spinnenarten nachgewiesen. Zwei von ihnen stellen auch für Italien Neufunde dar. Es folgt eine Fotogalerie.

Ökologische Forschung bedeutet auch, die Gipfel der Alpen zu erklimmen, um neue Arten zu entdecken. Diese Erkundungstouren halten mitunter interessante Überraschungen bereit.

Für die italienischen Spinnenfauna konnten zwei Neufunde verzeichnet werden: die Ringelfüßige Röhrenspinne Eresus sandaliatus und der Gelbe Dornfinger Cheiracanthium campestre. Die beiden Exemplare wurden zum ersten Mal von einem Forschungsteam von Eurac Research auf Trockenweiden im Oberen Vinschgau in der Provinz Bozen gefunden.

Durch die akribische Arbeitsweise des Teams in großer Höhe konnten zwei weitere Arten identifiziert werden, die bereits für Italien bekannt waren, aber neu für Südtirol sind: der Alpen-Schneckenspringer Pellenes lapponicus und die Krabbenspinne Psammitis bonneti.

Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich nicht um Neuankömmlinge in den Alpen; diese Spinnen wurden bereits in der Vergangenheit in Tirol und in der Schweiz gefunden und registriert. Probenahmen in diesen Höhenlagen sind jedoch nicht häufig, und das Forschungsteam vermutet, dass einige der neuen Exemplare in der Vergangenheit unter deren Schwesterarten bestimmt und dokumentiert wurden.

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