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Werkzeug-Tracking für Handwerker und Unternehmen patentiert

Forscher entwickeln einen Prototyp, um Verluste und Diebstahl zu vermeiden

Jedes Jahr verlieren Handwerker und Unternehmen – insbesondere solche, die auf Baustellen oder Montage tätig sind – wertvolle Werkzeuge, darunter Messgeräte, Arbeitsleuchten, Bohrmaschinen und andere Handwerkzeuge. Die Ursachen dafür reichen von Zerstreutheit bis hin zu Diebstahl, wodurch ein finanzieller Schaden für das Unternehmen entsteht und die Leistungsfähigkeit eingeschränkt wird.

Auf der Suche nach einer effizienten Lösung haben Forscher des Center for Sensing Solutions einen Prototyp für eine geräuschlose Technologie entwickelt: Über Bluetooth und ohne zusätzlichen Aufwand für die Arbeiter, gibt die Anwendung eine Warnung aus, wenn Werkzeuge nicht in den Lieferwagen oder ins Lager zurückkommen und liefert nützliche Informationen für ihre Rückverfolgung. Die Technologie wurde nun von Elektro a. haller, einem traditionsreichen Südtiroler Unternehmen für die Installation und Wartung von elektrischen Anlagen, und Eurac Research patentiert.

Alles begann, als sich die Verantwortlichen von Elektro a. haller an die Experten des Center for Sensing Solutions von Eurac Research wandten, die mithilfe von Sensoren und Daten maßgeschneiderte Lösungen für Forschung und Industrie entwickeln. Anliegen des Unternehmens war es, die eigenen Werkzeuge nachverfolgen zu können. Auf dem Markt war keine passende Lösung zu finden. Die üblichen Tracking-Systeme erfordern nämlich häufig zusätzliche Arbeit: Der Arbeiter muss beispielsweise den QR Code, der auf dem Bohrer angebracht ist, vor der Verwendung scannen. „Diese Systeme haben Nachteile: Der größte Nachteil ist, dass sie Zeit in Anspruch nehmen, aber es kann auch Probleme mit dem Handy geben, die Software kann nicht auf dem neuesten Stand sein oder man kann einfach vergessen, die Kontrolle durchzuführen“, erklärt Stefano Tondini, Forscher am Center for Sensing Solutions und Leiter des Projekts. „Das System, das wir für Elektro a. haller entwickelt haben, arbeitet hingegen mit einer Silent-Technologie, die kontinuierlich im Hintergrund läuft und für die kein zusätzlicher Einsatz eines Arbeiters erforderlich ist“.

Forscher Stefano Tondini in einem der Labore des Center for Sensing Solutions am NOI TechparkCredit: Eurac Research

An zentralen Punkten, etwa im Lager, im Lieferwagen oder an der Baustelle, werden kleine Wireless-Antennen positioniert. Wird ein Werkzeug nicht von diesen Antennen erfasst, so wird ein Alarmsignal auf einem Display ausgelöst. Wenn beispielsweise eine Zange nach Abschluss eines Arbeitseingriffs in einem Haus nicht in den Lieferwagen zurückgebracht wird, erhält der Arbeiter eine Warnmeldung. In jedem Fall ist es möglich, den Weg des Werkzeugs über die verschiedenen Kontrollpunkte zurückzuverfolgen und so zu verstehen, wo es verloren gegangen ist.

„Im Vergleich zu anderen Systemen funktioniert unsere Lösung nicht über die ständige Lokalisierung der Werkzeuge mit GPS-Antennen. Diese Systeme sind nämlich teuer, aufwendig und eignen sich nicht für das Tracking kleinerer Werkzeuge”, erklärt Stefano Tondini. „Wir haben eine Technologie verwendet, die auf Beacons basiert – das sind Sensoren mit einem sehr niedrigen Energieverbrauch, die das Bluetooth-Signal an einen Empfänger senden – und die GPS-Ortung des Lieferwagens auf smarte und unkomplizierte Weise nutzt.

Center for Sensing Solutions DEVideo: Eurac Research | Fabio Dalvit

Das entwickelte System ist das Endergebnis eines Innovationsprozess zwischen Eurac Research und Elektro a. haller. Die zahlreichen Tests wurden teilweise durch den Lab Bonus finanziert. Dabei handelt es sich um ein Kofinanzierungsinstrument des NOI Techpark für Tätigkeiten in den Laboren des Südtiroler Technologieparks. Patentinhaber der Tracking-Lösung sind die Elektro a. haller OHG und Eurac Research. Sie planen, die Lösung demnächst auf den Markt zu bringen.

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