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Migration und Kriminalität: Die Rolle von Schleppern, Behörden und Polizei

    18 Februar 25

    Migration und Kriminalität: Die Rolle von Schleppern, Behörden und Polizei

    Eine Diskussionsrunde von Eurac Research beleuchtet das Thema der Migration aus unterschiedlichen Perspektiven


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    Transnationale kriminelle Gruppen wie zum Beispiel Schlepper werden meist als grundsätzlich menschenfeindlich oder als Randfiguren bei der Einwanderung betrachtet. In Wirklichkeit spielen sie eine sehr wichtige Rolle: Sie sind der Dreh- und Angelpunkt der Migration und können sogar die Art und Weise, wie sie gesteuert wird, beeinflussen. Die von Eurac Research organisierte Diskussionsrunde „L’altra faccia della governance: crimine e migrazione“ analysiert die Rolle krimineller Gruppen und ihre Beziehungen zu den Behörden und Regierungen der Herkunfts-, Transit- und Zielländer. Die Veranstaltung in italienischer Sprache findet am 20. Februar 2025 im Bozner Forschungszentrum statt.

    Beim Thema Migration sind die Grenzen oft nicht klar. Nicht nur die, die die Migrantinnen und Migranten überschreiten müssen, sondern auch die zwischen Menschen und ihren Positionen. Einwandernde, Schlepper, Behörden und Polizei haben nicht immer klar definierte Rollen, oft überschneiden sie sich. Schlepper können zum Beispiel selbst Eingewanderte sein, die abgeschoben wurden und anderen Menschen bei der Migration helfen, weil sie die Routen kennen. Sie bieten mit ihrer Tätigkeit aber auch einen Dienst für lokale Behörden und Polizeikräfte an und handeln oft mit deren Zustimmung: Indem sie die Migrationsströme auf organisierte Weise kanalisieren, verhindern sie, dass das Phänomen ausufert und zu politischen und sozialen Spannungen führt. Im Rahmen der Diskussionsrunde erörtert Luigi Achilli diese Dynamiken. Achilli ist Experte für irreguläre Migration und transnationale Kriminalität und Forscher am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz und am Christian-Michelsen-Institut in Bergen (Norwegen). In langjährigen Feldforschungen im Nahen Osten, in Afrika, Mexiko und Mittelamerika sammelte Achilli vor Ort empirische Daten über Migrantenschmuggel und Menschenhandel. Anhand der umfassenden Daten analysiert er die Beziehungen zwischen kriminellen Akteuren, staatlichen Institutionen und anderen beteiligten Figuren. Im Anschluss an den Kurzvortrag findet eine Diskussion mit der Rechtsanwältin Francesca De Angeli von der Organisation ASGI (Associazione per gli studi giuridici sull'immigrazione) und Gina Quiroz (Verein Volontarius) statt, Verantwortliche des Projekts „Alba“ zur Bekämpfung des Menschenschmuggels.

    Die Diskussionsrunde ist Teil der Veranstaltungsreihe „Migration matters“, die vom Center for Migration und Diversity von Eurac Research ins Leben gerufen wurde, um Themen rund um Migration zu beleuchten und aus wissenschaftlicher Sicht zur Diskussion beizutragen.

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