Notfall-Ausbildung in den Bergen
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Notfall-Ausbildung in den Bergen
Startschuss für den internationalen Masterstudiengang in Alpiner Notfallmedizin, der von der Universität Insubria, der Universität Mailand-Bicocca und Eurac Research durchgeführt wird
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Es sind zwölf junge Menschen aus Italien, der Schweiz und anderen europäischen Ländern sowie aus den Vereinigten Staaten, die in diesen Tagen die Rettung von unterkühlten Patienten bei starkem Wind und Minusgraden trainiert haben. Der praktische Teil im terraXcube, dem Extremklimasimulationszentrum von Eurac Research in Bozen, hat den internationalen Masterstudiengang in Alpiner Notfallmedizin eröffnet. Der von der Universität Insubria, der Universität Mailand-Bicocca und Eurac Research durchgeführte Studiengang ist eine einzigartige Ausbildung, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf das Management von Notfällen im unwegsamen Gelände in Gebirgsregionen und auch auf Katastrophenereignisse überall auf der Welt vorbereiten soll.
Die enge Verbindung von Theorie und klinischer Praxis macht den Masterkurs zu einer einzigartigen Fortbildungsmöglichkeit für die Medizinerinnen und Mediziner, die in den vergangenen Tagen im terraXcube verschiedene Situationen bei der Behandlung unterkühlter Patienten durchspielen konnten. Durch die Simulation von Extrembedingungen – immer unter kontrollierten und sicheren Bedingungen – konnten die Teilnehmenden medizinische Übungen unter schwierigen Umweltbedingungen durchführen und wiederholt üben, um solche Situationen besser bewältigen zu können.
„In den vergangenen Tagen haben die Studentinnen und Studenten unter schwierigen Bedingungen und bei Temperaturen von bis zu -5 Grad Celsius trainiert. Das ermöglicht uns, für solche Einsätze Fachkräfte so auszubilden, dass sie auch internationale Protokolle anwenden können, welche uns mit den Krankenhäusern hierzulande und in der näheren Umgebung wie Innsbruck oder Treviso verbinden. Diese interregionale Zusammenarbeit bietet der Bevölkerung die optimale Behandlung in Notfällen“, unterstreicht Giacomo Strapazzon, Leiter des Instituts für Alpine Notfallmedizin von Eurac Research. „Ich denke dabei auch an aktuelle Ereignisse, wie die Unfälle zu Ostern, wo Menschen im zugefrorenen Pragser Wildsee eingebrochen sind, aber auch an zukünftige Ereignisse wie die Olympischen Winterspiele 2026; für Großereignisse ist die Vorbereitung eines ausgebildeten und schnell einsetzbaren Teams notwendig“, fügt Hermann Brugger hinzu, der Gründer des Instituts und Co-Leiter des Masterstudiengangs.
Zusätzlich zu den Übungen im terraXcube umfasst der Master eine Ausbildung bei zahlreichen Rettungsorganisationen in den Schweizer und französischen Alpen, in New Mexico und Arizona sowie in Alaska im Basislager des Mount Denali.
„Größen der Alpinkultur wie Luigi Zanzi aus Varese und Reinhold Messner haben uns gelehrt, dass die Überwindung der eigenen Grenzen ein Abenteuer ist. Und die Grenze ist uns immer einen Schritt voraus, ein Abenteuer, das uns herausfordert und bereits auf uns wartet. Dieser Master in Alpiner Notfallmedizin soll auch ein Beitrag der Universität Insubria zur Ausbildung von Fachleuten sein, die nicht nur in der Lage sind, die gesundheitlichen Bedürfnisse der Menschen zu unterstützen, sondern auch zur Sensibilisierung für diese Kultur beizutragen“, so der Wunsch von Giulio Carcano, Professor an der Universität Insubria und Leiter des Masterstudiengangs.
„In den vergangenen Jahren hat der Tourismus, auch wegen der Pandemie, die Berge wiederentdeckt. Immer mehr Menschen kommen ins Gebirge und unterschätzen dabei manchmal ihre körperliche Verfassung und vorhandene gesundheitliche Probleme. Für Ärztinnen und Ärzte, die in Berggebieten arbeiten, ist es wichtig, eine spezielle Ausbildung zu haben, um Zusammenhänge zwischen dem Gesundheitszustand von Patienten und den Problemen zu erfassen, die in einer extremen Umgebung auftreten können. Diese Ausbildung wird mit einem national und international anerkannten Diplom abgeschlossen“, resümiert Luigi Festi, der Leiter des Masterstudiengangs.
Der Master-Abschluss ist von den internationalen Vereinigungen für Bergmedizin anerkannt. (UIAA Medcom, IKAR MedCom und ISMM - International Society Mountain Medicine).
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