Bergrettung

26 September 24


„Bei Kameradenrettung ist die Überlebenswahrscheinlichkeit dreimal so hoch.“

Eurac Research und das Schweizer WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF haben Lawinendaten aus 40 Jahren analysiert: Höhere Überlebensrate dank schnellerer Rettung, aber die Überlebenszeit unter dem Schnee hat sich verkürzt.

Der Anteil der Überlebenden bei Lawinenunfällen ist in den vergangenen vierzig Jahren um zehn Prozent gestiegen, wobei sich die Verschüttungsdauer deutlich verkürzt hat. Eine neue Studie mit Daten aus der Schweiz zeigt jedoch, dass die Zeitspanne, in der die Überlebenswahrscheinlichkeit am höchsten ist, sich von 18 auf zehn Minuten verringert hat – vermutlich wegen Veränderungen in der Schneedichte. Dies unterstreicht die entscheidende Rolle der Kameradenrettung. Die Ergebnisse der Studie von Eurac Research und dem Schweizer WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF wurden gestern im renommierten JAMA Network Open veröffentlicht, das von der American Medical Association monatlich herausgegeben wird.

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11 Juni 24


Wenn die Psyche nach einem Unfall nicht zur Ruhe kommt

Forschungsteam untersuchte posttraumatische Belastung nach Bergunfällen

Der Traumtag am Berg kann schnell mit einem Trauma enden – ein Unfall, auch wenn er glimpflich ausgeht, setzt Betroffenen mitunter noch lange schwer zu. 20 Prozent der unfallchirurgisch behandelten Patientinnen und Patienten, die befragt wurden, leiden sechs Monate nach einem Alpinunfall unter Symptomen einer posttraumatischen Belastungsstörung. Das hat ein interdisziplinäres Team der Medizinischen Uni Innsbruck unter der Leitung von Katharina Hüfner mit Unterstützung des Bozner Forschungszentrums Eurac Research erstmals erhoben.

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17 Oktober 23


Rettung unter extremen Bedingungen: Notfallmedizin-Training im terraXcube

40 Notfallmedizinerinnen und -mediziner aus der ganzen Welt erproben innovative Technologien und Verfahren im Zentrum für Extremklimasimulation von Eurac Research im NOI Techpark.

Schwerverletzte haben heute durch fortgeschrittene Technologien höhere Überlebenschancen als früher: Herz-Lungen-Maschinen (ECMO) können beispielsweise die Funktionen der geschädigten Organe außerhalb des Körpers übernehmen, starke innere Blutungen können mit dem so genannten „REBOA“-Verfahren gestoppt werden, und spezielle Intubationsverfahren haben sich als lebensrettend erwiesen. Eurac Research hat eine Gruppe von Notfallmedizinerinnen und -medizinern aus der ganzen Welt eingeladen, um solche innovativen Eingriffe auch unter schwierigen Bedingungen im Gebirge – bei Wind, Kälte und Dunkelheit – zu trainieren. Dabei kommt unter anderem die kleinste und leichteste ECMO-Maschine der Welt zum Einsatz. Die Übungen finden am 16. und 17. Oktober im terraXcube statt, dem Extremklimasimulator von Eurac Research im NOI Techpark, der verschiedenste klimatische Szenarien unter kontrollierten Bedingungen nachbilden kann.

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01 Juni 23


Erstversorgung: Drohnen machen den Unterschied

Die Ergebnisse einer Studie von Eurac Research und der Bergrettung Südtirol liegen vor.

Eurac Research und Bergrettung Südtirol haben in der unwegsamen Bletterbachschlucht den Einsatz von Drohnen für die Lokalisierung und Erstversorgung von Unfallopfern erprobt. Fazit: Es spart kostbare Zeit und sorgt für mehr Sicherheit bei den Einsatzkräften. Die Ergebnisse des interregionalen Forschungsprojekts START sind nun im *American Journal of Emergency Medicine* erschienen.

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14 März 23


Verschüttet vom Schnee – für die Forschung

Ein Forschungsteam von Eurac Research testet in einer unabhängigen Studie die Wirksamkeit eines neuen Geräts, das nach einer Lawinenverschüttung ein schnelles Ersticken unter dem Schnee verhindern soll.

Jedes Jahr sterben in Europa rund hundert Menschen unter Schneelawinen, wie die Zahlen des europäischen Lawinenwarndienstes zeigen. Einer der Hauptgründe ist, dass Verschüttete – eingeschlossen im Schnee – zu wenig Sauerstoff zur Verfügung haben und ersticken. Ein norwegisches Startup-Unternehmen hat nun ein Gerät entwickelt, das Lawinenverschütteten dabei helfen soll länger zu überleben, indem es mehr als eine Stunde lang kontinuierlich Frischluft in die Nähe der Atemwege pumpt. Und es hat sich damit an Eurac Research gewandt: Das Bozner Forschungszentrum sollte das Gerät testen und mit einer wissenschaftlichen Studie untersuchen, ob es tatsächlich die Überlebenszeit unter einer Lawine maßgeblich verlängern kann, indem es ein schnelles Ersticken verhindert. Die Studie wird derzeit unabhängig vom Unternehmen und finanziert durch Eigenmittel sowie durch den Forschungspartner „MountainLab“ (Mountain Medicine Research Group, University of Bergen) durchgeführt. In den vergangenen Tagen fanden die Tests unter realistischen Bedingungen mit Versuchspersonen statt – sie ließen sich mit dem Gerät im Schnee eingraben. Mit den Ergebnissen rechnet das Forschungsteam noch vor dem Herbst.

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29 Juni 22


Im-Ohr-Gerät patentiert zur Messung der Körpertemperatur und anderer Vitalparameter

Der im terraXcube getestete Prototyp eignet sich besonders für notfallmedizinische Einsätze

Bei einem Notfalleinsatz ist die Messung von Vitalparametern meist kein leichtes Unterfangen. Die Unfallopfer sind oft außer Stande zu kooperieren, die Handlungsmöglichkeiten stark eingeschränkt und die mitgeführte Ausrüstung spärlich - man denke etwa an einen Hubschraubereinsatz oder an einen Bergunfall im unwegsamen Gelände. Eurac Research hat gemeinsam mit den Unternehmen Minnova Med und Kerr Srl ein feldtaugliches, nicht-invasives und einfach zu bedienendes Gerät entwickelt und patentiert, das Kerntemperatur, aber auch Sauerstoffsättigung und Herzfrequenz misst. Das Gerät sieht aus wie ein Headset und verwendet Sensoren im äußeren Gehörgang. Im terraXcube wurde es nun bei Temperaturen zwischen -10 und +20 Grad getestet.

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11 Mai 22


Notfall-Ausbildung in den Bergen

Startschuss für den internationalen Masterstudiengang in Alpiner Notfallmedizin, der von der Universität Insubria, der Universität Mailand-Bicocca und Eurac Research durchgeführt wird

Es sind zwölf junge Menschen aus Italien, der Schweiz und anderen europäischen Ländern sowie aus den Vereinigten Staaten, die in diesen Tagen die Rettung von unterkühlten Patienten bei starkem Wind und Minusgraden trainiert haben. Der praktische Teil im terraXcube, dem Extremklimasimulationszentrum von Eurac Research in Bozen, hat den internationalen Masterstudiengang in Alpiner Notfallmedizin eröffnet. Der von der Universität Insubria, der Universität Mailand-Bicocca und Eurac Research durchgeführte Studiengang ist eine einzigartige Ausbildung, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf das Management von Notfällen im unwegsamen Gelände in Gebirgsregionen und auch auf Katastrophenereignisse überall auf der Welt vorbereiten soll.

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06 Dezember 21


Flugrettung: In großen Höhen sollten sich Einsatzkräfte bei der Wiederbelebung häufiger abwechseln

Notfallmediziner von Eurac Research veröffentlichen die Ergebnisse einer Studie im Extremklimasimulator terraXcube.

Bei Rettungseinsätzen im Hochgebirge auf 3.000 Metern verschlechtert sich die Qualität der Herzdruckmassage nach 60 bis 90 Sekunden. Noch mehr trifft das bei Einsätzen auf 5.000 Metern zu. Das zeigt ein Experiment im terraXcube, das Notfallmediziner von Eurac Research mit rund fünfzig Einsatzkräften der Flugrettung in Zusammenarbeit mit der Internationalen Kommission für Alpines Rettungswesen (IKAR) und unterstützt vom Weißen Kreuz durchgeführt haben. Um die derzeit gültigen Rettungsmaßnahmen zu optimieren, wäre es laut den Testergebnissen ratsam, dass sich die Einsatzkräfte bei der Wiederbelebung öfter als im vorgesehenen Zwei-Minuten-Takt abwechseln, beziehungsweise, dass ein automatisches Herzmassagegerät zum Einsatz kommt. Die Studienergebnisse wurden kürzlich in der Fachzeitschrift Journal of the American Heart Association veröffentlicht.

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14 Oktober 21


Eurac Research und Alpini besiegeln Zusammenarbeit

Im Fokus des Abkommens mit dem Gebirgstruppenkommando stehen Schulung unter extremen Bedingungen und Austausch von Klimadaten

Letztes Jahr fand im Extremklimasimulator terraXcube eine Schulung der Alpini-Einheit des italienischen Heeres statt, wobei ein Rettungseinsatz unter extremen klimatischen Bedingungen simuliert wurde. Wenige Monate später unterstützte das Gebirgstruppenkommando der Alpini die Forscher von Eurac Research bei der Bergung einer mumifizierten Gämse, die im Ahrntal auf 3.000 Höhenmetern gefunden wurde. Faktisch besteht die Zusammenarbeit zwischen Eurac Research und den Alpini-Truppen also bereits, heute wird sie von der Spitze der beiden Institutionen formell besiegelt. Das Abkommen ebnet den Weg für neue Kooperationsprojekte.

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24 Juni 21


Erstversorgung aus der Luft

Eurac Research und Bergrettung Südtirol erproben in der Bletterbachschlucht den Einsatz von Drohnen für Noteinsätze

Die Bletterbachschlucht, ein UNESCO-Welterbe, ist einzigartig, nicht nur für Geologen, Naturliebhaber und Touristen: In den letzten Monaten hat es immer wieder auch Forschungsteams aus der Notfallmedizin, Bergrettung, Drohnen- und Elektrotechnik hierher verschlagen, um Rettungseinsätze zu simulieren. Sie gingen im Zuge des interregionalen Forschungsprojekts START der Frage nach, ob Drohnen bei der Lokalisierung und Erstversorgung von Verletzten in schwer zugänglichem Gelände helfen können.

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