Aus unserer Versuchsküche: Chinesische Keulen
Auch wenn der Name vielleicht Anderes nahelegt: erschlagen kann man mit diesen Keulen zum Glück niemanden. Vielmehr handelt es sich um ein mit dem Kopfsalat eng verwandtes, völlig harmloses Gemüse. Der zweite Namensbestandteil hingegen ist für bare Münze zu nehmen: in der Tat stammt der Salat aus China. Ab dem 7. Jahrhundert wurde er dort auf dicke und saftige Stängel hin selektiert, die möglichst wenige Bitterstoffe enthalten sollten. In unseren Landen ist der chinesische Einwanderer hingegen erst seit kurzer Zeit zuhause: seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Indem Sabine ihn in ihr Sortiment aufgenommen hat, schlägt er nun auch im Pustertal Wurzeln und sorgt auf diese Weise für ein spannendes Aufeinandertreffen eines europäischen Alpentals mit Fernost.
Rezept 2: Chinesische Keulen auf schlichte Art
Zeitaufwand
ca. 30 Minuten
Zutaten für 2 Personen
- 4 chinesische Keulen
- 150 ml Gemüsebrühe, nach Bedarf noch zusätzlich Salz
- Ca. 100 g Butter (je nach Geschmack mehr oder weniger)
- Grober schwarzer Pfeffer
- Nach Geschmack: Zitronensaft, Sahne
Zubereitung
Wir befreien die Keulen von ihren Blättern, und legen den oberen Teil davon zur Seite; ihn brauchen wir später noch. Die Strünke schälen wir (am besten gelingt das mit Spargel-Schälmesser oder, wenn das nicht gut klappt, mit dem Messer), und zwar so lange, bis das grüne Innere, an eine Gurke erinnernde Fleisch zum Vorschein kommt. Die einzelnen Strünke schneiden wir in ca. 10 cm lange Stücke. Im Wok braten wir groben schwarzen Pfeffer in ca. 20 g Butter an, fügen dann die chinesischen Keulen bei und braten auch sie an. Mit Gemüsebrühe löschen wir die Mischung ab und lassen sie bei mittlerer Hitze und ohne Deckel garen, und zwar so lange, bis die Gemüsebrühe fast vollständig verkocht ist. In der Zwischenzeit schneiden wir die grünen Blätter der chinesischen Keulen in ca. 10 cm breite Streifen. Kurz vor dem Ende der Kochzeit geben wir die grünen Blätter in den Wok und braten sie kurz mit. Anschließend schwenken wir die Mischung in brauner Butter. Zum Schluss haben wir noch etwas Zitronensaft darüber geträufelt – wir raten hierbei allerdings zu Vorsicht, um das feine Aroma der Keulen nicht zu überdecken. Abschließend haben wir das Gericht noch mit einem Schuss Sahne verfeinert 😊.
Dazu passt Reis.
Und noch ein Tipp
Auch wenn man die Blätter roh essen kann, raten wir auf jeden Fall dazu, sie zu kochen – als Salat waren sie keine Offenbarung und benötigen unbedingt eine Verfeinerung mit Kräutern, um irgendwie spannend zu werden. Gekocht sind die Blätter aber wirklich lecker mit einer sehr feinen Bitternote, was zumindest wir sehr mögen 😉.
Das vollständig bebilderte Rezept findest Du auf der Webseite der Südtiroler Artenvielfaltshöfe.
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