Die Kindermumie mit den drei Gewändern ist ein seltenes Zeugnis des Bestattungsrituals im mittelalterlichen Ägypten. Im Gegensatz zu den Mumien aus der pharaonischen Zeit, die am häufigsten in den Museumssammlungen zu sehen sind, wurde der Körper dieser Mumie nicht einbalsamiert, sondern mit vielen Gewändern für die Bestattung vorbereitet.
Im Rahmen des Ausstellungsprojekts „Mummies. Die enthüllte Vergangenheit“ haben das Museo Civico Archeologico in Bologna und das Institut für Mumienforschung von Eurac Research beschlossen, diese natürliche Mumie aufgrund ihres schlechten Erhaltungszustands in einem wissenschaftlichen Kontext auszustellen: Und zwar in den Laboren, in denen die Kindermumie untersucht und restauriert wurde. Dem Körper des Kindes fehlen nämlich der Kopf und die Füße. Im Anschluss an diese Ausstellung wird die Mumie – im Sinne der menschlichen Würde – vom Museum in Bologna aufbewahrt, jedoch nicht mehr ausgestellt.