Die Mumie mit den drei Gewändern stammt von einem Kind, das im mittelalterlichen Ägypten (13. Jh. n.Chr.) gelebt hat.
Unter der wissenschaftlichen Leitung des Museo Archeologico in Bologna und des Instituts für Mumienforschung von Eurac Research wurde ein umfangreiches Studienprogramm festgelegt, um das biologische (Geschlecht und Sterbealter) und paläopathologische Profil der Mumie sowie die möglichen Einbalsamierungstechniken zu rekonstruieren und komplexe Konservierungsarbeiten an den Stoffen durchzuführen.
Diese interdisziplinäre Arbeit wurde gemeinsam mit renommierten Forschungsinstituten und Fachleuten aus der Praxis durchgeführt.
Die Mumie ohne Kopf und Füße kann einem zwei- bis dreijährigen Kind zugeordnet werden und ist etwa 84 cm groß. Es war nicht möglich, die Todesursache zu ermitteln, aber – insbesondere in den unteren Gliedmaßen – haben die paläopathologischen Untersuchungen einen Belastungszustand nachgewiesen, der möglicherweise auf eine unzureichende Ernährung oder eine Entzündung zurückzuführen ist.
Vermessung der Knochen des Kindes mit den drei Gewändern zur Abschätzung des Sterbealters.
Die CT-Untersuchung hat gezeigt, dass die inneren Organe des Körpers nicht entnommen wurden. Das Herz, die Luftröhre, die Bronchien und das Zwerchfell wurden auf natürliche Weise mumifiziert. Die Untersuchung der Haut mit ihrer rötlich-braunen Färbung deutet darauf hin, dass der Körper mit einer Substanz behandelt wurde, um ihn für die Bestattung vorzubereiten. Weitere Analysen dazu sind noch im Gange.
Die an einer Knochen- und Gewandprobe durchgeführte Radiokarbonanalyse (14C) konnte die Mumie auf das 13. Jh.n.Chr. (Mittelalter) datieren.
Die bereits für die Radiokarbondatierung entnommene Knochenprobe von einer freiliegenden Stelle des gebrochenen Schienbeins wurde auch genetisch untersucht.
Im Labor für antike DNA des Instituts für Mumienforschung von Eurac Research wurde die Probe für die DNA-Sequenzierung vorbereitet, wobei strenge Vorsichtsmaßnahmen eingehalten wurden, um dem Körper nicht weitere Verunreinigungen zusätzlich zu den bereits im Laufe der Jahrhunderte erlittenen hinzuzufügen.
Die erhaltenen DNA-Daten wurden mit speziellen Bioinformatikprogrammen analysiert, um ihre Qualität zu überprüfen – die Voraussetzung für eine vertiefende genomische Analyse. Leider lieferte die Probe nicht die gewünschten Ergebnisse, da die DNA sehr schlecht erhalten ist.