17.02-30.11.2022

Webinar-Reihe zur Südtiroler Autonomie

ganzjährig, Start am 17. Februar 2022

  • Deutsch
  • English
  • Italiano
  • Date: 17.02-30.11.2022
  • Place: Zoom

Gemeinsam mit der Südtiroler Gesellschaft für Politikwissenschaft nimmt Eurac Research das Jubiläum zum Anlass, um die letzten 50 Jahre zu beleuchten und einen Blick in die Zukunft zu werfen. In 12 Webinaren analysieren Forschende sowie Expertinnen und Experten unterschiedliche Aspekte der Südtiroler Autonomie.

Die Aufzeichnungen aller bereits stattgefundenen Webinare sind unter dem folgenden Link einsehbar: https://www.youtube.com/playlist?list=PLnEu_QwoA5vpSJlH70k-dsCXxpY92fqfE

Programm

17.02.22, 17:30 Uhr

Ostbelgien und Südtirol: Autonomie und Partizipation im Wandel

In diesem Webinar diskutieren Landeshauptmann Arno Kompatscher und Oliver Paasch, Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, gemeinsam mit Forscherin Elisabeth Alber über die Autonomiemodelle in Südtirol und Ostbelgien. Dabei liegt der Fokus auf der partizipativen Demokratie: Während in Südtirol in den vergangenen Jahren sowohl auf Gemeinde- als auch auf Landesebene verschiedene Partizipationsmodelle zum Einsatz gekommen sind, hat in Ostbelgien 2019 der Bürgerdialog seine Arbeit als permanentes Beteiligungsmodell mit eigener Gesetzesgrundlage aufgenommen.

Das Webinar ist in deutscher Sprache.

Es sprechen:

  • Arno Kompatscher, Landeshauptmann der Autonomen Provinz Bozen/Südtirol
  • Oliver Paasch, Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens
  • Elisabeth Alber, Institut für Vergleichende Föderalismusforschung, Eurac Research

Moderation: Marc Röggla, Center for Autonomy Experience, Eurac Research

09.03.22, 17:00 Uhr

Artikel 19 und der Sprachunterricht - L’articolo 19 e l’insegnamento delle lingue

50 Jahre Autonomiestatut – 50 Jahre Artikel 19. Über kaum einen anderen Artikel wurde in dem Zeitraum so viel diskutiert und debattiert wie über diesen. Er regelt den Sprachunterricht an Südtirols Schulen und stellt sicher, dass der Unterricht „in der Muttersprache der Schüler, das heißt in italienischer oder deutscher Sprache“ gewährleistet und „der Unterricht der zweiten Sprache Pflicht“ ist. Ebenso regelt er die Verwendung des Ladinischen in den entsprechenden Ortschaften. In 50 Jahren hat sich viel verändert, sowohl an der sprachlich-kulturellen Zusammensetzung der Schülerschaft als auch an den politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Was sich nicht verändert hat, ist die kontroverse Auseinandersetzung insbesondere um die (Zweit-)Sprachkompetenzen und deren schulischer Vermittlung. In diesem Webinar wollen wir darüber diskutieren, inwiefern das bestehende Schulsystem im Hinblick auf die Sprachvermittlung noch zeitgemäß ist und inwiefern es auf sich ändernde politisch-gesellschaftliche Bedingungen und Bedürfnisse im Bereich Sprachen reagiert hat bzw. reagieren sollte.

Das Webinar ist in deutscher und italienischer Sprache.

Es sprechen:

  • Irene Cennamo, Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung – Universität Klagenfurt
  • Laura Cocciardi, Liceo Pascoli
  • Gertrud Verdorfer, Pädagogische Abteilung – Deutsche Bildungsdirektion

Moderation: Andrea Abel, Institut für Angewandte Sprachforschung, Eurac Research

30.03.22, 17:00 Uhr

Autonomia, crescita economica e sviluppi finanziari


Il webinar valuterà il ruolo rivestito dall’autonomia politica sulla dinamica evolutiva della finanza pubblica territoriale, nonché sullo sviluppo economico e la prosperità del territorio. L’idea è passare in rassegna i diversi fattori di contesto che hanno favorito la crescita del sistema economico-finanziario delle due Province autonome di Trento e Bolzano, nel rapporto dialettico tra congiuntura socio-economico favorevole ed efficiente gestione del territorio. A tal fine il webinar avrà un taglio interdisciplinare spaziando dalla finanza pubblica all’economia privata, per impostare un’analisi che partendo dalla dimensione territoriale e nazionale si spinga fino a valutare l’impatto dell’ordinamento europeo.

Das Webinar ist in italienischer Sprache.

Es sprechen:

  • Gianfranco Cerea, già Professore ordinario di Economia Pubblica ed esperto di finanza regionale - "L’evoluzione della finanza pubblica provinciale in un’ottica di contesto"
  • Georg Lun, Ripartizione Ricerca Economica, Camera di Commercio di Bolzano - "L’impatto dell’autonomia politica sull’andamento dell’economia provinciale"
  • Alessandra Magliaro, Facoltà di Giurisprudenza, Università degli Studi di Trento - "L’impatto dell’ordinamento europeo sull’autonomia finanziaria provinciale"

Moderation: Alice Valdesalici, Istituto di studi federali comparati, Eurac Research

20.04.22, 17:00 Uhr

50 anni di multilinguismo in Alto Adige: a che punto siamo? 

Die Gesellschaft in Südtirol hat dank des Autonomiestatuts in den letzten Jahrzehnten einen gemeinsamen Raum für die Sprachen Deutsch, Italienisch und Ladinisch aufgebaut. Das kulturelle und berufliche Leben der Südtiroler und Südtirolerinnen ist mit Gelegenheiten des Austauschs und der Begegnung um diese drei Sprachen herum organisiert. Seit einigen Jahren hat sich die sprachliche Landschaft diversifiziert: Englisch wird immer wichtiger, zahlreiche andere Sprachen sind hinzugekommen und werden in der Provinz aktiv gesprochen und gemeinsame Begegnungsorte ermöglichen einen sprachlichen Austausch. Im Webinar wird zum einen darüber diskutiert, wie die neue Mehrsprachigkeit sich auf die sprachlich-kulturellen Erfahrungen der Bürger und Bürgerinnen ausgewirkt hat. Zum anderen geht es um den Einfluss der rechtlichen Rahmenbedingungen zu Mehrsprachigkeit auf Familien, die von außerhalb der Provinz kommen, und auf ihre Entscheidungen für die Gegenwart und Zukunft.

Das Webinar ist in italienischer und deutscher Sprache.

Es sprechen:

  • Luca Bizzarri, Amt für Zweisprachigkeit und Fremdsprachen
  • Sonja Logiudice, Ressort Deutsche Kultur – Amt für Weiterbildung
  • Mathias Stuflesser, Abteilung Ladinische Bildungs- und Kulturverwaltung

Moderation: Chiara Vettori und Lorenzo Zanasi, Institut für Angewandte Sprachforschung, Eurac Research

11.05.22, 17:00 Uhr

Gemeinde mitgestalten! Erfahrungen mit lokaler BürgerInnenbeteiligung - Co-progettare i Comuni! Esperienze di democrazia partecipativa locale a confronto

Dieses Webinar bietet einen Austausch zu vergangenen und aktuellen Erfahrungen von Südtiroler Gemeinden mit Bürgerbeteiligung in politischen Entscheidungsprozessen. Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an politischen Entscheidungen ist in aller Munde, steckt in Südtirol aber noch in den Kinderschuhen. Warum sollten Gemeinden mehr auf die Beteilung der Bürgerinnen und Bürger setzen und wie kann diese gelingen? Drei Gemeindepolitikerinnen und -politiker aus Südtirol werden über ihre konkreten Erfahrungen mit Bürgerbeteiligung und Partizipationsprozessen auf lokaler Ebene berichten. Die Juristin Martina Trettel wird die Beiträge kommentieren und in einen wissenschaftlichen Kontext zur partizipativen Demokratie stellen. Anschließend werden alle Beteiligten über die Umsetzung, den Mehrwert, die Erfolgsfaktoren und die Herausforderungen von lokaler Bürgerbeteiligung diskutieren.

Das Webinar ist in deutscher und italienischer Sprache.

Es sprechen:

  • Roland Lazzeri, Bürgermeister, Gemeinde Salurn
  • Annelies Pichler, Bürgermeisterin, Gemeinde Schenna
  • Madeleine Rohrer, Gemeinderätin und ehemalige Stadträtin, Gemeinde Meran
  • Martina Trettel, Wissenschaftlerin, Institut für Vergleichende Föderalismusforschung, Eurac Research

Moderation: Greta Klotz, Institut für Vergleichende Föderalismusforschung, Eurac Research

01.06.22, 17:00 Uhr

Empowerment or securitization? Paradiplomacy, autonomy and minority communities

By looking at various cases of autonomous and minority regions in Europe, the webinar aims to provide a comparative insight into processes of empowerment and securitization in minority contexts and to understand the extent to which these processes intersect with inter-state relations and sub-state cross-border cooperation activities. Insights from the Baltic states, Romania, Catalonia and the Basque Country will be discussed and compared, while also taking into account past and recent developments in South Tyrol.

Das Webinar ist in englischer Sprache.

Es sprechen:

  • Noe Cornago, University of the Basque Country - “From empowerment to securitization: common origins and diverging trajectories in the international assertion of Catalonia and the Basque Country”
  • Kristina Kallas, University of Tartu - "'The Russian Question' in the Baltic states: nation-building and minority empowerment in securitized environment“
  • Andreea Udrea, University of Glasgow - “Between Justice, Security and Politics: The Accommodation of the Hungarian Minority in Romania”

Moderation: Alice Engl und Andrea Carlà, Institut für Minderheitenrecht, Eurac Research

22.06.22, 17:00 Uhr

Autonomie und Justizsystem - Autonomia e giustizia

Die Organisation des Justizwesens in Italien fällt in die Zuständigkeit der Zentralgewalt: Die Bestimmungen über das Justizsystem und die einzelnen Gerichte werden durch ein staatliches Gesetz festgelegt (Art. 108 Verf.). Die Justiz ist im Übrigen eine autonome Ordnung, die von jeder anderen Gewalt unabhängig ist (Art. 104 Verf.). Auch die Justizverwaltung hat mit der Autonomie zu tun, denn auch in diesem Bereich gibt es zahlreiche Vorschriften, die Südtirol zu einem besonderen Gebiet machen, von den Bestimmungen über die Einstellung von Richtern und Staatsanwälten bis hin zu jenen, die der Region die Zuständigkeit für das Personal übertragen haben. Zwei renommierte Mitglieder der Südtiroler Justiz diskutieren über das Verhältnis zwischen Justiz(verwaltung) und Autonomie.

Das Webinar ist in deutscher und italienischer Sprache.

Es sprechen:

  • Cuno Tarfusser, Stellvertretender Generalstaatsanwalt in Mailand
  • Elsa Vesco, scheidende Präsidentin des Landesgerichts Bozen

Moderation: Francesco Palermo, Institut für Vergleichende Föderalismusforschung, Eurac Research

28.09.22, 16:00 Uhr

Die Säkularisierung des Proporzes

Der sog.ethnische Proporz garantiert eine Verteilung von Stellen und Mitteln an die drei gesetzlich anerkannten Sprachgruppen entsprechend ihrer jeweiligen Stärke im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung. Dadurch sollen Verteilungskonflikte zwischen den Sprachgruppen ausgeschlossen werden. Der ethnische Proporz wurde vor allem eingeführt, um die verhältnismäßige Vertretung der Sprachgruppen im öffentlichen Dienst über einen Schlüssel bei der Stellenvergabe zu gewährleisten (Art. 89 Abs. 3 Autonomiestatut). Er wird aber auch als Verteilungsschlüssel für bestimmte finanzielle Ressourcen angewendet (z.B. bei der Verteilung von öffentlichen Sozialleistungen und im Kulturbereich).

Das Proporzsystem wird allgemein zu den Säulen der Autonomie gezählt. Bezüglich der Stellen in der öffentlichen Verwaltung wurde es allmählich, über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahrzehnten verwirklicht. In vielen Bereichen ist der Proporz heute Realität, in anderen muss man zu Korrekturen greifen, um die Stellen mit gut ausgebildetem Personal besetzen zu können, z.B. im Gesundheitssystem. Auch wurde lange seine Vereinbarkeit mit Europarecht diskutiert.

Ist der Proporz heute noch zeitgemäß oder könnte er zeitweilig ausgesetzt oder sogar abgeschafft werden?

Das Webinar ist in deutscher und italienischer Sprache.

Es sprechen:

  • Emma Lantschner, Universität Graz
  • Guido Denicolò, Staatsadvokatur, Trient

Moderation: Jens Woelk, Institut für Vergleichende Föderalismusforschung, Eurac Research - Universität Trient

19.10.22, 17:00 Uhr

Autonomien, Minderheitenschutz und Migration: Ein internationaler Vergleich

Migration is an important reality for many sub-national autonomous territories where traditional-historical groups live, such as Catalonia, South Tyrol, Scotland, the Basque Country, and Quebec. Some of these territories have attracted migrants for decades, while others have only recently experienced significant migration inflow. The presence of traditional-historical groups brings complexities to the management of migration issues. It is acknowledged that the relationship between ‘old’ communities and the ‘new’ minority groups originating from most recent migration flows (so-called ‘new minorities’) is a complex one. The present webinar aims to discuss whether it is possible to reconcile the claims of long-standing historical communities with those of the new groups originating from most recent migration flows, and whether policies that accommodate long-standing groups and migrants are allies or foes in the pursuit of a pluralist and inclusive society.

Language of the webinar is English.

Speakers:

  • Johanne Poirier, Peter MacKell Chair in Federalism - Faculté de droit/Law Faculty, Université McGill / McGill University
  • Vicent Climent-Ferrando, UNESCO Chair on Language Policies for Multilingualism - Universitat Pompeu Fabra Barcelona
  • Gareth Mulvey, School of Social and Political Science - University of Glasgow

Moderation: Roberta Medda-Windischer, Institute for Minority Rights, Eurac Research

09.11.22, 17:00 Uhr

Autonomie, Sozial- und Gesundheitssystem

Im Webinar diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Praxis zur Ausgestaltung sowie zu den Herausforderungen und Möglichkeiten im Sozial- und Gesundheitsbereich im Rahmen der Südtirol-Autonomie. Im Mittelpunkt stehen dabei die Entwicklungen im Sozial- und Gesundheitsbereich seit dem 2. Autonomiestatut und eine Analyse derzeitiger und zukünftiger zentraler Problem- und Themenbereiche.

Das Webinar ist in deutscher und italienischer Sprache.

Es sprechen:

  • Susanne Elsen, Freie Universität Bozen
  • Karl Tragust, SOPHIA - Sozialgenossenschaft für Forschung und soziale Innovation, ehem. Landesabteilung Familie und Sozialwesen
  • Paolo Spolaore, La Strada/der Weg, ehem. Landesabteilung Gesundheitswesen

Moderation: Katharina Crepaz, Center for Advanced Studies, Eurac Research

30.11.22, 17:00 Uhr

Autonomies and Political Parties

There are no autonomies without regionalist and autonomist parties, at least not in Western Europe. Yet there are many regionalist and autonomist parties without autonomies, all over the world. But do regionalist parties always want autonomy or “more autonomy and self-government” for the territory they represent?

In this webinar we first discuss demands of regionalist and autonomist parties in relation to territorial empowerment, comparing parties in Western and Eastern Europe. Second, we discuss the parties’ positions toward the European Union and the European integration process. Finally, we debate new challenges that regionalist and autonomist parties face today, both in Western as well as in Eastern Europe.

Language of the webinar is English.

Speakers:

  • Anwen Elias or Nuria Franco-Guillen, Aberystwyth University
  • Emanuele Massetti, University of Trento
  • Matthias Scantamburlo, Universidad Carlos III de Madrid
  • Christina Zuber, University of Konstanz

Moderation: Verena Wisthaler, Institute for Minority Rights, Eurac Research

Organisatoren

Informationen und Kontakt: Theresia Morandell, Institut für Vergleichende Föderalismusforschung, Eurac Research theresia.morandell@eurac.edu

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