Die Mumie mit dem bemalten Leichentuch wird in einer Glas- und Metallvitrine ausgestellt und aufbewahrt, die auf einer „passiven Methode“ basiert: Der Innenraum ist sauerstofffrei und so konzipiert, dass er vollständig abgedichtet ist. Die Bedingungen für die Aufbewahrung in der Vitrine wurden auf die chemischen und physikalischen Eigenschaften der Mumie zugeschnitten.
Die Vitrine besteht aus einer Wanne aus Edelstahl mit einem einheitlichen Gehäuse, die mit einer mehrschichtigen Glasscheibe bedeckt ist.
Glas ist eines der grundlegenden Elemente der Vitrine, da es die Sicherheit und die gute Sichtbarkeit der Mumie (oder des Kunstgegenstandes) gewährleistet. Die Vitrine von Eurac Research berücksichtigt die vom italienischen Gesetzgeber festgelegten Vorschriften für die Verwendung von Glas zum Schutz von Objekten von kunsthistorischem Wert. Bei der Konstruktion der Vitrine wurden die vorgesehenen Standards sogar verbessert: Es wurde ein mehrschichtiges Glas gewählt, da es im Falle eines Bruchs nicht zersplittert. Außerdem enthält es Metalloxide, was das Glas besonders klar macht und eine hervorragende Lichtdurchlässigkeit und Farbwiedergabe garantiert.
Die Glas- und Stahlteile werden mit einem speziellen Wachs auf Kohlenwasserstoffbasis miteinander verbunden.
Die Verschlusstür ist durch eine spezielle Dichtung versiegelt. Jedes Detail ist darauf ausgerichtet, die Beständigkeit gegen Schadstoffe oder ätzende Substanzen zu gewährleisten und die Gefahr eines mikrobiologischen Befalls zu begrenzen.
Um die erforderlichen Lagerungsbedingungen zu gewährleisten, benötig das gesamte System keine Stromversorgung. Außerdem ist jedes Detail darauf ausgelegt, die Wartungskosten zu senken.
Für die technischen Neuerungen der Vitrine von Eurac Research wurden zwei Patente verliehen. Das erste wurde 2010 eingetragen und definiert die Merkmale der Vitrine für die Aufbewahrung von organischen Gegenständen von kunsthistorischem Interesse im Detail: Ein Stahlgehäuse mit einer Glasabdeckung, die mit einem organischen Wachs auf Kohlenwasserstoffbasis versiegelt ist.
Das zweite Patent aus dem Jahr 2014 beschreibt die „Vorrichtung zum Druckausgleich". Dabei handelt es sich um eine Vorrichtung, die an der Vitrine angebracht ist und sie schützt, indem sie den Druckunterschied ausgleicht, der aufgrund von Temperaturschwankungen zwischen der Vitrine und ihrer Umgebung entstehen kann. Diese Vorrichtung ist wichtig, weil sie die Vitrine vor Brüchen aufgrund interner Schwankungen des Volumens schützt. Sie wird in der Planungsphase berechnet. Dabei werden die klimatischen Bedingungen des Ortes berücksichtigt, an dem der Kunstgegenstand ausgestellt wird.
Nachdem man die Holzkiste geöffnet hat, in der die Mumie mit dem bemalten Leichentuch viele Jahre lang im Keller des Museo Civico Archeologico in Bologna aufbewahrt worden war, wurde die Mumie für die ersten Untersuchungen vorbereitet.
Die Mumie wurde auf eine speziell angefertigte, mehrschichtige Unterlage gelegt. Es handelt sich dabei um eine Art „Schaumstoffbett“ aus geschlossenzelligem Polyethylen (Plastazote®), das mit einer Schicht aus mikroperforiertem Polyethylen (Tyvek®) bedeckt wurde. Danach wurde die Mumie in der sogenannten Conservation Soft Box (CSB) versiegelt. Die Forscher selbst haben die Box in den Laboren des Instituts für Mumienforschung von Eurac Research entwickelt.
Es handelt sich um eine Struktur aus PVC-Rohren, die mit einer mehrschichtigen Folie umwickelt ist. Die Abdeckfolie ist wasserdicht und verschweißbar, so dass sie das Innere isoliert. Im Inneren des Behälters werden Kieselgel-Feuchtigkeitsstabilisatoren und Sauerstoffentzugsmittel zugesetzt, um eine für die Lagerung geeignete sauerstofffreie Atmosphäre zu schaffen. Schließlich wurde ein passiver VOC-Absorber (flüchtige organische Verbindungen) aus einer Mischung von Aluminiumpermanganat und Aktivkohle in den Innenraum eingebaut, um ideale Bedingungen für die Lagerung zu schaffen.