Ein Großteil der ägyptischen Mumien des Museo Civico Archeologico in Bologna gehörte zur Sammlung des Bologneser Künstlers Pelagio Palagi (1775-1860). Zwischen 1825 und 1845 erwarb Palagi über dreitausend ägyptische Antiquitäten, die er dann seiner Heimatstadt in seinem Nachlass zu einem günstigen Preis anbot.
Palagi erwarb die Mumie mit dem bemalten Leichentuch zusammen mit tausend anderen Objekten 1831 von Giuseppe Nizzoli, dem ehemaligen Kanzler des österreichischen Konsulats in Ägypten. Im Ausführlichen Verzeichnis der Sammlung ägyptischer Antiquitäten von Giuseppe Nizzoli (Catalogo Dettagliato della Raccolta di Antichità Egizie riunite da Giuseppe Nizzoli), das 1827 in Alexandria (Ägypten) veröffentlicht wurde, findet sich eine Beschreibung, die hilfreich ist, um den archäologischen Kontext der Herkunft der Mumie besser zu verstehen: „Eine Mumie im griechischen Stil (ohne Truhe, da sie in Gräbern, mit anderen in einer Reihe, gefunden wurde), umhüllt von Bandagen mit sehr sonderbaren Malereien und ganz eigener Art.“
Nach Palagis Tod wurden die Mumie und die anderen ägyptischen Antiquitäten aus seinem Hausmuseum in Mailand nach Bologna gebracht, wo sie im Palazzo Galvani, dem heutigen Sitz des Museo Civico Archeologico, ausgestellt wurden.
Die Mumie mit dem bemalten Leichentuch ist am Ende der Ausstellung in der ägyptischen Sammlung des Museums von Bologna zu sehen.