Center for Advanced Studies - News & Events - Besuch bei UNESCO, OECD und im Zentrum für Innovationssoziologie
Besuch bei UNESCO, OECD und im Zentrum für Innovationssoziologie
Forschungsreise des Center for Advanced Studies nach Paris
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Forschung lebt vom internationalen Austausch. Das Team am Center for Advanced Studies hat sich daher auf den Weg nach Paris gemacht und sich mit Vertreterinnen und Vertretern der wichtigsten Institutionen für internationale Zusammenarbeit und angewandte Forschung – nämlich UNESCO, OECD und dem Centre de Sociologie de l’Innovation – an einen Tisch gesetzt.
Die UNESCO, die Bildungs-, Kultur- und Wissenschaftsorganisation der Vereinten Nationen, umfasst nahezu alle Länder der Welt. Mit der Einrichtung des UNESCO-Lehrstuhls für Interdisziplinäre Antizipation und global-lokale Transformation am Center for Advanced Studies von Eurac Research – Lehrstuhlinhaber ist Roland Benedikter – besteht nun auch für Südtirol eine enge Verbindung zur UNESCO. Das Team des Center for Advanced Studies hat vor Kurzem das Team des Futures Literacy and Foresight Programms unter der Leitung von Christine Pfeiffer im Hauptsitz der UNESCO besucht, um sich zu aktuellen Herausforderungen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszutauschen. Futures Literacy, zu Deutsch Zukünftebildung, gilt als Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts. Angesichts multipler Krisen gilt es, die Vorstellungskraft zu fördern und Zukunftsbilder zu entwickeln, die Hoffnung wecken und Zusammenarbeit ermöglichen. Um die Ziele der UNESCO in Wissenschaft und Bildung zu verankern, kooperieren weltweit über 900 Lehrstühle. 20 davon beschäftigen sich mit verschiedenen Aspekten der Zukünftebildung und stehen dabei in direktem Austausch mit den Menschen vor Ort. Dazu gehört die Organisation von Workshops und Vorträgen, die Schulung von Verantwortlichen im Bildungssektor oder auch die Beratung von Entscheidungstragenden auf lokaler Ebene – Ziele, die sich der UNESCO Chair auch in Südtirol gesetzt hat.
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt die Strategic Foresight Unit der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die Abteilung für strategische Vorausschau arbeitet dabei eng mit Regierungen und Organisationen weltweit zusammen. Ziel ist es, mögliche zukünftige Entwicklungen aufzuzeigen, globale Megatrends zu analysieren und Szenarien zu zeichnen, um Entscheidungstragende auf unerwartete Ereignisse vorzubereiten und sie zu befähigen, angemessen darauf zu reagieren. Dem genaueren Einblick in die Tätigkeiten der Strategic Foresight Unit war ein ganzer Vormittag im Sitz der OECD im Château de la Muette gewidmet. Das Center for Advanced Studies von Eurac Research ist außerdem die erste Forschungsinstitution, der es ermöglicht wurde, an der OECD Foresight Unit zu Gast zu Gast zu sein.
Eine besonders wertvolle Erfahrung war außerdem der Besuch des Centre de Sociologie de L’Innovation, einem der weltweit führenden Forschungszentren im Bereich der Wissenschafts- und Technologieforschung, an dem unter anderem auch Bruno Latour, einer der Begründer der Akteur-Netzwerk-Theorie lehrte. Das CSI ist insofern interessantes Vorbild, als dass es an der Mines Paris Tech, einer Hochschule für Ingenieurswesen angesiedelt ist und somit schon seit seiner Gründung eine wichtige Brückenfunktion zwischen Sozialwissenschaften und Technik darstellt und als Vorreiter in Sachen Interdisziplinarität gilt. Die Forschenden des Center for Advanced Studies erhielten nicht nur Einblick in die methodische Herangehensweise und verschiedene Projekte des Forschungszentrums, sondern auch was die Betreuung von PhD-Studierenden und Fellows anbelangt.