Eurach Research
29-30.10.2020

Demokratie und Wirtschaft neu denken

Internationale Tagung: Democracy Reloaded: Wohin führt Digitalisierung? | Churburger Wirtschaftsgespräche 2.0: Wirtschaft und Gesellschaft im digitalen Zeitalter - eine Chance für lokale Kreisläufe?

    • Date: 29-30.10.2020, Tag 1: 13.00 - 17.30 Uhr | Tag 2: 10.00 - 16.00 Uhr
    • Place: Online auf Zoom
    • Typology: Internationale Konferenz & Churburger Wirtschaftsgespräche 2.0

    Wie noch nie zuvor hat die Corona-Pandemie eines deutlich gemacht: Big Data, künstliche Intelligenz und das Internet spielen in einer zunehmend vernetzten Welt eine immer wichtigere Rolle. Viele Aspekte der Informationstechnologie beeinflussen die Zukunft der Arbeit sowie das Leben und Wirtschaften in unterschiedlichsten Lebensräumen. Dabei hat die Digitalisierung vieles erleichtert und einiges auch erst ermöglicht: etwa den weltweiten Austausch materieller und immaterieller Güter und die Entstehung neuer Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme. Ob sie dabei die Welt auch insgesamt gerechter und nachhaltiger gemacht hat, darf zumindest in Frage gestellt werden. Es gilt nun, die Vorteile der Digitalisierung sinnvoll einzusetzen. Dabei könnte Europa eine zentrale Rolle im politischen Leadership zukommen, nämlich - trotz neuer Herausforderungen rund um Populismen und Nationalismen - seinen Grundwerten Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und Wahrung der Menschenrechte treu zu bleiben und dabei unter Zuhilfenahme der Digitalisierung die Demokratie und den Kapitalismus neu zu denken.

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    Churburg Schluderns/SludernoCredit: IDM Südtirol-Alto Adige/Tina Sturzenegger | Tina Sturzenegger | All rights reserved

    Credit: Eurac Research | Oskar Da Riz

    Democracy Reloaded

    Wohin führt Digitalisierung?

    Das Recht aller Bürger auf Meinungsfreiheit und das Recht, ungehindert aus verschiedensten Quellen Informationen zu schöpfen, gelten in westlichen Gesellschaften als unantastbar. Trotzdem sind es genau diese Rechte, die durch die neuen Medien verstärkt in Gefahr geraten. Die Digitalisierung verändert Demokratie und die politischen Entscheidungs- und Gestaltungsprozesse. Sie bietet die Chance, einen größeren Gestaltungsspielraum für die Gesellschaft und ihre demokratischen Systeme zu schaffen sowie die Möglichkeit, Bürger vermehrt aktiv in die Politik einzubeziehen. Der Staat müsste hierzu die Digitalisierung in der Verwaltung, der Gesetzgebung und Rechtsprechung jedoch konsequent umsetzen. Andererseits eröffnen sich insbesondere seit der Covid-19-Pandemie neue Fragen: Was geschieht mit den Meinungsbildungsprozessen einer Gesellschaft, wenn immer mehr Unwahrheiten - sogenannte Fake News – breitenwirksam und scheinbar glaubwürdig über soziale Netzwerke gestreut werden? Wird Wahrheit verhandelbar und steigt die Unsicherheit, wenn wir uns auf immer weniger Tatsachen einigen können und es zu jeder Aussage auch „alternative Fakten“ gibt? Erleben wir dadurch das Ende der Demokratie wie wir sie kennen und den Beginn einer digitalen Demokratie? Und wo bleiben die Pionierinnen und Pioniere einer solchen digitalen Demokratie, die jenseits von Angst oder Verharmlosung innovative neue Wege aufzeigen?

    In Kooperation mit: SIBE - SCHOOL OF INTERNATIONAL BUSINESS AND ENTREPRENEURSHIP DER STEINBEIS-HOCHSCHULE

    Programm: Tag 1

    13:00 | Eröffnung der Veranstaltung
    Roland Psenner, Präsident, Eurac Research

    Einführung
    Digitalisierung: Zukünfte von Demokratie und Wirtschaft
    Harald Pechlaner, Leiter des Center for Advanced Studies, Eurac Research

    13:30 | Digitale Demokratie: Wie wir unsere Gesellschaft upgraden können
    Dirk Helbing, Physiker und Soziologe, Professor für Computational Science am Department für Geistes-, Sozial- und Politikwissenschaften der ETH Zürich

    14:15 | Leadership und Demokratie
    Stefanie Kisgen, geschäftsführende Direktorin der Steinbeis School of Inter-national Business and Entrepreneurship (SIBE) GmbH, geschäftsführende Direktorin der SIBE Scientific Projects GmbH und Professorin für Leadership an der Steinbeis-Hochschule

    14:45 | Passen Digitalisierung und Demokratie zusammen?
    Fabrizio Gilardi, Professor für Policy-Analyse am Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich

    15:15 | Kaffeepause

    15:45 | Das Ende der Demokratie - Wie die künstliche Intelligenz die Politik übernimmt und uns entmündigt
    Yvonne Hofstetter, Juristin und Essayistin, Honorarprofessorin für Digitalisierung und Gesellschaft an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

    16:45 | Podiumsdiskussion
    Worin bestehen die größten Chancen der Digitalisierung für Wirtschaft, Gesellschaft und Politik?

    Dirk Helbing, Physiker und Soziologe, Professor für Computational Science am Department für Geistes-, Sozial- und Politikwissenschaften der ETH Zürich
    Stefanie Kisgen, geschäftsführende Direktorin der Steinbeis School of International Business and Entrepreneurship (SIBE) GmbH, geschäftsführende Direktorin der SIBE Scientific Projects GmbH und Professorin für Leadership an der Steinbeis-Hochschule
    Ivo Muser, Bischof der Diözese Bozen-Brixen
    Federico Giudiceandrea, Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol
    Philipp Achammer, Landesrat für Deutsche Bildung und Kultur, Bildungsförderung, Handel und Dienstleistung, Handwerk, Industrie, Arbeit und für Integration

    17:30 | Abschluss der Veranstaltung

    Moderation: Harald Pechlaner, Leiter des Center for Advanced Studies, Eurac Research

    Sprachen: Deutsch, Italienisch (Simultanübersetzung)

    Churburger Wirtschaftsgespräche 2.0

    Wirtschaft und Gesellschaft im digitalen Zeitalter - eine Chance für lokale Kreisläufe?

    Um Wirtschaft nachhaltig zu gestalten und Missstände in Gesellschaft und Politik zu entschärfen, braucht es einen grundlegenden Wandel der Systeme. Auf der Suche nach alternativen, digitalen und vor allem sozialökologisch verträglichen Formen des Zusammenlebens und des (gemeinsamen) Wirtschaftens, fallen nicht selten die Begriffe Plattformökonomie, Sharing- und Subscription Economy. Dabei soll es nicht darum gehen, im Besitz von bestimmten Dingen zu sein, sondern sie stattdessen zu leihen, zu teilen oder kollektiv zu nutzen. Welche Chancen haben klein- und mittelständische Unternehmen angesichts der Monopolstellung großer digitaler Konzerne? Wie müssen die Bereiche wie Arbeit und Soziales gestaltet werden, damit innovative Entwicklungen im Bereich der Plattformökonomie, der Sharing - und Subscription Economy eine Chance haben? Welchen Einfluss hat die Ökonomie des Teilens auf lokale Wirtschaftskreisläufe? Wie kann sichergestellt werden, dass Digitalisierung nicht ausschließlich individuellem Wachstum dient, sondern auch der sozialökologischen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft in Richtung mehr Nachhaltigkeit? Diese und weitere Fragen wurden im Rahmen der Churburger Wirtschaftsgespräche 2.0 diskutiert.

    In Kooperation mit: BASIS VINSCHGAU VENOSTA

    Programm: Tag 2

    10:00 | Begrüßung und Eröffnung der Veranstaltung
    Harald Pechlaner, Leiter des Center for Advanced Studies, Eurac Research
    Hannes Götsch, Sozialunternehmer, Projektentwickler, Gründer BASIS Vinschgau Venosta
    Heiko Hauser, Bürgermeister von Schluderns
    Johannes Graf Trapp, Ideator der Churburger Wirtschaftsgespräche

    10:45 | Vom sozioökologischen Finanzsystem zur partizipativen Marktgesellschaft
    Dirk Helbing, Physiker und Soziologe, Professor für Computational Science am Department für Geistes-, Sozial- und Politikwissenschaften der ETH Zürich

    11:30 | **Plattform-Genossenschaften - Alternativen für gemeinwohlorientiertes Wirtschaften in der Plattformökonomie?
    Jonas Pentzien, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) Berlin

    12:15 | Ouishare - Auf dem Weg in eine kollaborative Wirtschaft (in englischer Sprache)
    Clothilde Sauvages, Connector bei Ouishare, Frankreich

    13:00 | Mittagspause

    14:00 | **Impuls aus der Praxis und Erkenntnisse aus der bisherigen Arbeit: AgriHelp - Hilfsplattform für Südtirols Landwirtinnen und Landwirte
    Marlis Bertol, Rebecca Messner, Carmen Sigmund, AgriHelp-Initiatorinnen

    14:15 | **Impuls aus der Praxis und Erkenntnisse aus der bisherigen Arbeit: ARO Konsortium - Plattform zur Stärkung des lokalen Handwerks
    David Smaniotto, Geschäftsführer des ARO-Konsortiums

    14:30 | **Präsentation der Ergebnisse aus dem Workshop „Kooperation neu denken“ mit Trebor Scholz am 5. August 2020 in Schlanders
    Daria Habicher, Forscherin am Center for Advanced Studies, Eurac Research
    Luca Daprà, Projektmitarbeiter BASIS Vinschgau Venosta

    14:45 | Präsentation der Ergebnisse aus dem Festival „hier & danach“
    Armin Bernhard, Vorsitzender der Bürgergenossenschaft Obervinschgau

    15:00 | Arbeitstische zum Thema „Vinschgau auf Abo - Potenziale neuer digitaler und analoger Kooperationsformen für das Tal“ und Diskussion der Ergebnisse

    16:00 | Zusammenfassung und Abschluss der Veranstaltung
    Daria Habicher, Harald Pechlaner, Center for Advanced Studies, Eurac Research

    Moderation: Harald Pechlaner, Leiter des Center for Advanced Studies, Eurac Research

    Sprachen: Deutsch, Englisch

    Anmeldung

    Eine Registrierung ist erforderlich.
    Die Teilnahme ist kostenlos.
    Bitte bestätigen Sie Ihre Teilnahme bis zum 26. Oktober über den folgenden Link:
    https://opinio.eurac.edu/s?s=6880

    Organisation

    Eurac Research
    Center for Advanced Studies
    Drususallee 1 / Viale Druso 1
    39100 Bozen / Bolzano
    T +39 0471 055 801
    advanced.studies@eurac.edu

    School of International Business and Entrepreneurship (SIBE)
    Steinbeis-Haus Herrenberg
    Kalkofenstraße 53
    71083 Herrenberg
    T +49 (0) 70 32-9458-0
    info@steinbeis-sibe.de

    BASIS Vinschgau Venosta
    Drusus-Kaserne / Caserma Druso
    Kortscher Straße 97 / Via Corzes 97
    39028 Schlanders / Silandro
    T +39 333 9754800
    hello@basis.space

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    Eurac Research ist ein privates Forschungszentrum mit Sitz in Bozen, Südtirol. Unsere Forscherinnen und Forscher kommen aus allen Teilen der Welt und arbeiten in vielen verschiedenen Disziplinen. Gemeinsam widmen sie sich dem, was ihr Beruf und ihre Berufung ist – Zukunft zu gestalten.

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