“Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los.”

Wie schon Goethes Zauberlehrling stehen wir manchmal hilflos vor den unzähligen Möglichkeiten unserer virtuellen Welt. Mit der Digitalisierung hat der Mensch ein mächtiges Werkzeug geschaffen - nun werden wir selbst zum Objekt, unsere Daten zum Produkt dieser Revolution. Bis zur Jahrhundertwende war das Leben in der Gigabit-Gesellschaft noch von breiter Euphorie begleitet. Durch die Aufhebung des klassischen Sender-Empfänger-Modells, der Möglichkeit eines jeden, mit der ganzen Welt zu kommunizieren und einer neuen Partizipationskultur im Internet hoffte man auf eine demokratischere Gesellschaft. Nun hat sich der digitale Raum allerdings nicht nur als verlängerter Arm bestehender gesellschaftlicher Konflikte und Bedrohungen, sondern zum Teil auch als deren Ursprung offenbart. Mikrotargeting, Negative Campaigning, Social Bots, Troll-Armeen und die Aufmerksamkeitsökonomie in sozialen Medien scheinen die Demokratie zu bedrohen. Fragen der Privatsphäre, der freien Meinungsbildung, Fragen zum Datenschutz und der Zukunft der Arbeit drängen sich auf. Es braucht Lösungen für einen angemessenen Umgang der Gesellschaft mit diesen neuen, womöglich unser politisches System gefährdenden Technologien.

Gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Technik, Wirtschaft und der Rechtswissenschaft hat das Center for Advanced Studies von Eurac Research den Homo Digitalis beleuchtet.