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Center for Advanced Studies - News & Events - Villnöß und Gadertal: Fallbeispiele touristischer Entwicklungsperspektiven im Alpenraum

25 Oktober 21

Villnöß und Gadertal: Fallbeispiele touristischer Entwicklungsperspektiven im Alpenraum

Bausteine und Charakteristika für nachhaltige Lebensräume und Destinationen

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Credit: Eurac Research

Villnöß und Gadertal: zwei Täler im Herzen der Südtiroler Dolomiten, die nicht zuletzt aufgrund ihrer landschaftlichen Schönheit als Sehnsuchtsorte für Gäste aus aller Welt gelten. Während aber Villnöß touristisch noch ausbaufähig wäre und sich die Frage nach einer ökonomisch und sozial-ökologisch nachhaltigen Entwicklung stellt, ist das Gadertal bereits mit dem Phänomen des Overtourismus konfrontiert. Beide Täler befinden sich auf derselben Entwicklungslinie, jedoch an unterschiedlichen Punkten. Eine neue Publikation von Greta Erschbamer, Daria Habicher, Harald Pechlaner und Philipp Corradini beleuchtet die teils ähnlichen, teils variierenden Herausforderungen und Chancen und bietet eine wertvolle Orientierungshilfe.

Wie kann eine nachhaltige Lebensraum- und Destinationsentwicklung im Alpenraum aussehen? Welche Bausteine und Charakteristika können hierfür herangezogen werden? Welche Maßnahmen braucht es, um auch den Nachhaltigkeitszielen der jeweiligen Destination gerecht zu werden? Unter welchen Bedingungen werden Erlebnisse zu einem Markt? Und wie müssen Attraktionen gestaltet werden, um Gäste anzuziehen und damit eine wirtschaftliche Grundlage in den Tälern zu schaffen? Villnöß und Gadertal stehen beispielhaft für die Möglichkeiten touristischer Entwicklung im Alpenraum. Anhand der beiden Fallstudien soll nun ein Ausblick auf eine nachhaltige Entwicklung alpiner Destinationen gegeben werden. Zwar liegen beide Täler inmitten der Südtiroler Dolomiten, noch dazu in geographischer Nachbarschaft, und doch sind Villnöß und das Gadertal bei näherer Betrachtung wesensverschieden.

Um Zukunftsperspektiven für beide Täler herauszuarbeiten, konzentrierten sich die Forscherinnen und Forscher auf die Schwerpunkte Lebensraum, Naturraum, Kultur und Soziales, Jugend, Mobilität, Verkehr und Erreichbarkeit, Wirtschaft, Tourismus und Produktentwicklung sowie auf die Governance als bereichsübergreifendes Element. Zentral für eine tatsächlich nachhaltige Ausrichtung ist außerdem eine enge Abstimmung und die Einbeziehung der einheimischen Bevölkerung. Auch in den Forschungsprozess war diese aktiv involviert. Zur Erarbeitung der möglichen Entwicklungsszenarien wurde ein Mix aus quantitativen und qualitativen Methoden angewandt. Neben einer Sekundärdatenanalyse und einer Benchmarkanalyse wurden Experteninterviews, teilnehmende Beobachtungen, Befragungen unter der Bevölkerung und Gästen sowie verschiedene Workshops durchgeführt. Auf Grundlage dessen wurden 38 Ziele mit 136 Maßnahmen für die nachhaltige Lebensraum- und Destinationsentwicklung im alpinen Raum formuliert, die nun im Studienbericht nachzulesen sind und eine klare Leitlinie und Orientierungshilfe für Entscheidungstragende aller Sektoren darstellen.

Der Studienbericht „Nachhaltige Lebensraum- und Destinationsentwicklung im Alpenraum: Einblicke in die Südtiroler Fallbeispiele Villnöß und Gadertal“ ist als Open Access-Publikation erschienen und HIER verfügbar.

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