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Center for Advanced Studies - Projects - Gesellschaftlicher Zusammenhalt nach der Pandemie

Gesellschaftlicher Zusammenhalt nach der Pandemie

Sozialwissenschaftliche Erkenntnisse und was wir daraus für die Zukunft lernen

    Projektbeschreibung

    Die Covid-19-Pandemie stellte eine Zerreißprobe für den sozialen Zusammenhalt auch in Südtirol dar. Während zu Beginn ein weitreichender Konsens und starke Solidarität herrschten, entwickelten sich im Verlauf der Krise zunehmend gesellschaftliche Spannungen und Polarisierungen. Die damit verbundenen Tendenzen sozialer Desintegration betrafen dabei sowohl den öffentlichen Raum gesellschaftspolitischer Teilhabe als auch den privaten Raum sozialer Beziehungen, etwa in Familien, Freundeskreisen, Nachbarschaften, am Arbeitsplatz oder in Vereinen. Die Studie untersucht, ob und wie die Covid-19-Pandemie den sozialen Zusammenhalt in Südtirol nachhaltig geschwächt hat. Im Sinne einer dezidiert sozialwissenschaftlichen Untersuchung sollen hierfür vor allem die Meinungen und Einstellungen der Südtiroler Bevölkerung erhoben werden. Ein Blick zurück soll dazu dienen, nach vorn zu blicken: um bereits heute gesellschaftliche Gräben zu überwinden und zugleich Lehren für kommende Krisen aufzuzeigen.

    Methodik

    Das Forschungsprojekt folgt einem Mixed-Methods-Design und gliedert sich in vier Arbeitspakete, in denen verschiedene sozialwissenschaftliche Methoden zum Einsatz kommen.

    Im ersten Arbeitspaket wird im Rahmen einer politikwissenschaftlichen Prozessanalyse der gesellschaftliche Verlauf der Pandemie in Südtirol anhand von Dokumenten (Verordnungen, Medienberichte, etc.) rekonstruiert und kontextualisiert. Ziel ist es, besonders kontroverse Themen zu identifizieren.

    Eine Beurteilung und Bewertung dieser Themen soll im zweiten Arbeitspaket durch die Bürgerinnen und Bürger selbst erfolgen. Hierfür werden Fokusgruppen in verschiedenen Landesteilen organisiert. Dabei wird untersucht, wie kontroverse Themen wahrgenommen und ausgedrückt werden, einschließlich unterschiedlicher Meinungen und Einstellungen, aber auch Emotionen und Affekte.

    Im dritten Arbeitspaket werden die in den Fokusgruppen ermittelten Standpunkte in einen strukturierten Fragebogen aufgenommen und mittels repräsentativer Umfrage erhoben, um Rückschlüsse auf die Gesamtbevölkerung anzustellen. Zudem kommen standardisierte Messinstrumente zu sozialem Zusammenhalt zum Einsatz. Die statistische Auswertung der Daten erfolgt durch deskriptive und inferenzstatistische Methoden sowie neuere Ansätze der geometrischen Datenanalyse.

    Im vierten Arbeitspaket werden auf Basis der vorherigen Analysen evidenzbasierte Handlungsempfehlungen für Politik und Gesellschaft entwickelt. Sie orientieren sich an gesellschaftlich relevanten Problemstellungen, berücksichtigen internationale Forschung sowie bewährte Praktiken und zielen darauf ab, Lehren aus der Pandemie zu ziehen und den sozialen Zusammenhalt in Südtirol zu stärken.

    Qualitätssicherung

    Zur Qualitätssicherung des Forschungsprojekts wird ein Beirat aus drei internationalen Expertinnen und Experten aus der Sozialwissenschaft einbezogen, die aufgrund ihrer eigenen Forschung auf diesem Gebiet exzellente Fachkompetenz vorweisen können. Der Beirat begleitet das Projekt kontinuierlich, um sowohl die inhaltliche Qualität als auch die methodologische Objektivität sicherzustellen. Durch das internationale Feedback und den wissenschaftlichen Austausch wird sichergestellt, dass die Forschung den höchsten wissenschaftlichen Standards und Qualitätskriterien entspricht.

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    Eurac Research ist ein privates Forschungszentrum mit Sitz in Bozen, Südtirol. Unsere Forscherinnen und Forscher kommen aus allen Teilen der Welt und arbeiten in vielen verschiedenen Disziplinen. Gemeinsam widmen sie sich dem, was ihr Beruf und ihre Berufung ist – Zukunft zu gestalten.

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